der wedding

Underdog der Bezirke

Aufruhr im Wedding. Der eigene Bürgermeister Joachim Zeller soll den Bezirk in der Presse schlecht geredet haben. „Viele Viertel gleichen einem Pulverfass, das jederzeit explodieren kann“, habe er gesagt. Und: „Auf der Straße hat nicht mehr die Polizei das Sagen, sondern rivalisierende Jugendgruppen.“ Mittlerweile wird relativiert. Es handele sich um tendenziöse Berichterstattung. Der Imageschaden allerdings ist gewaltig. Dass der Wedding der Underdog der Berliner Bezirke sei, wird schon lange behauptet. Die Arbeitslosigkeit in Kiezen, die durch die Pressekampagne nun in Verruf gekommen sind, liegt bei über 20 Prozent. Hinzu kommt ein Bevölkerungsanteil von etwa 30 Prozent, der von Sozialhilfe lebt, vor allem Leute nichtdeutscher Herkunft. Neuen Statistiken des Statistischen Landesamtes zufolge hat der Wedding mit einem Ausländeranteil von 32,2 Prozent mit Kreuzberg gleichgezogen.