Studierende schröpfen

Senat plant Zuschüsse an das Studentenwerk radikal zu kürzen. Dafür bezahlen müssen die Studierenden

„Das wird hart“, beklagt Dagmar Höfer, Pressereferentin beim Hamburger Studentenwerk. Dem Dienstleister für Studierende drohen massive Zuschusskürzungen. Laut Höfer plant der Hamburger Senat, seinen Zuschuss von derzeit fünf Millionen Euro bis Ende 2006 um die Hälfte zu kürzen.

Die Streichung würde indirekt vor allem die Studierenden schröpfen, wie Höfer warnte. Denn sollte der Senat seine Ankündigung wahr machen, würden die Mensa-Mahlzeiten und der Semesterbeitrag voraussichtlich teurer.

Die GAL-Opposition geißelte die Kürzungspläne des Senats als einen „weiteren Schritt zur faktischen Einführung von Studiengebühren“. Wie die wissenschaftspolitische Sprecherin, Heike Opitz, zu bedenken gab, ist bereits eine Erhöhung des Beitrags zum Studentenwerk um zehn auf 35,30 Euro zum kommenden Wintersemester beschlossen. „Weitere Erhöhungen würden zu einer deutlichen Mehrbelastung für die Studierenden führen“, monierte Opitz.

Zugleich kritisierte sie die Form, in der die Sparmaßnahme umgesetzt würde. Das Studentenwerk sei in einer Sitzung vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Opitz rügte: „Eine Kürzung ohne Absprache mit dem Studentenwerk ist unverantwortlich.“

Von heute an protestiert das Studentenwerk mit Mensa-Schließungen gegen die Einschnitte. Damit die Lernenden sich trotzdem stärken können, gibt es Suppenküchen. Heute bleibt die Mensa an der TU Harburg zu, morgen an der HAW Berliner Tor, und am Donnerstag müssen die Studierenden im Uni-Viertel am Grindel die Suppe auslöffeln. Eva Weikert