was macht eigentlich ...Klaus Wowereit?
: Schwedisches Geld spenden

Es gibt einen Begriff aus der Werbung namens cross promotion: Gegenseitig füreinander werben. Das geht auch ganz ungewollt. Da ist zum Beispiel die schwedische Möbelfirma Ikea. Die will auffallen und damit noch mehr Kunden anlocken für ihre neue Filiale in Tempelhof. Dann gibt es da noch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit von der SPD. Der macht gern eine gute Figur. Das kann er gerade besonders gut gebrauchen, bei Haushaltskrise und Studierendenstreiks.

Gestern Abend bei der Berliner Aids-Gala hatte er dazu wieder Gelegenheit. 25.000 Euro spendete er an die Aids-Hilfe. Den Scheck dazu übergab ihm – Ikea. Die Firma hatte nämlich unerlaubt mit Wowereit geworben. Genauer gesagt: mit seiner Stimme. Vor Eröffnung der neuen Filiale war sie im Radio zu hören: „Ich bin Schwede, und das ist auch gut so.“ Das hatte Wowereit mal so ähnlich gesagt, bei seinem Outing im Juni 2001. Nur sagte er nicht „Schwede“ sondern „schwul“. Ikea hatte die Aufnahme schlicht ein bisschen verändert.

Wowereit ließ den Spot verbieten und einigte sich mit Ikea auf 25.000 Euro Schadenersatz zugunsten eines gemeinnützigen Zwecks. Der Regierende Bürgermeister sollte nicht mit Werbung in Verbindung gebracht werden, begründete ein Senatssprecher. Da sich das gar nicht mehr verhindern ließ, profitierten am Ende alle: Wowereit, die Aids-Hilfe – und vor allem Ikea. Ein Deutschbanker könnte jetzt über die 25.000 Euro für die ganze Publicity sagen: Echt Peanuts. STA

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