Neuer Intendant
: Bochum ohne Bruchband

Zum ersten Mal in der 50jährigen Geschichte wird es am Schauspielhaus Bochum eine Intendantin geben. Denkste. Nahtlos reiht sich der designierte neue Intendant Elmar Goerden in die Reihe maskuliner Hausherren ein, vorausgesetzt der Rat der Stadt nickt den Vorschlag von Hans-Georg Küppers im Januar ab.

In Bochum liegt die qualitative Messlatte bei einem Spielleiterwechsel hoch. Namhafte Regisseure wie Peter Zadek, Claus Peymann und Leander Hausmann haben hier gewirkt. Immer gab es von Intendant zu Intendant einen spürbaren inhaltlichen Bruch. Das ist jetzt zum ersten Mal nicht so. „Wer glaubt, es gäbe jetzt einen Programmwechsel, der hat vom Theater nichts verstanden“, sagt Elmar Goerden, der sich natürlich auf die Arbeit in Bochum freut. Wer täte das nicht. Das Haus ist zwar ein Stadttheater, aber eben nicht irgendeins. Theaterideologisch liegt Goerden mit Hartmann auf einer Wellenlänge, man schätzt sich, ist freundschaftlich verbunden. Umarmung hier, Schulterklopfen da. „Diesmal wird das eine kameradschaftliche Übergabe“, sagt Hartmann, der bei der Übernahme des Hauses von Leander Hausmann auch die andere Seite kennengelernt hat.

Ex-Fußballprofianwärter Goerden wird das jetzt doch ein wenig zu viel Lagerfeuerathmosphäre. „Es ist nicht so, dass wir das selbe Theater machen“ Natürlich werde es am Schauspielhaus ein anderes Ensemble geben, natürlich werden Regisseure seiner Wahl dort arbeiten - wer das sein soll weiss er schon, sagt es aber nicht.

PETER ORTMANN