Betr.: Rudolf Thome

Rudolf Thome, 1939 geboren, galt unter den deutschen Filmemachern lange als der intellektuell verspielte, der mit großen Augen nach Frankreich blickte. Ein Filmkritiker unter den Regisseuren eben, der mit der Filmgeschichte im Kopf hinter jedem Bild zehn andere sah. Schon seinen Kurzfilm gab die besondere Souveränität seiner Frauenfiguren Stil. Kein Wunder also, dass viele seiner Arbeiten, wie „Rote Sonne“ (1969) etwa, besonders der feministischen Filmkritik Stoff gaben. Mit anderen, wie „Berlin Chamissoplatz“ (1980) prägte er gar ein Berlin-Gefühl für eine Szene aus, an dem sich die Geister schieden. 1993 gründete er die Verleihfirma Prometheus, 2000 erhielt sein Darstellerensemble aus „Paradiso – Sieben Tage mit sieben Frauen“ den Silbernen Bären

FOTO: BERND HARTUNG