OPFER RECHTER GEWALT

Die Erfassung von Tötungsdelikten mit rechtem Hintergrund ist problematisch. So zählte die Regierung in den Jahren von 1990 bis 2000 nur 26 Todesopfer rechtsextremer Gewalt. Eine Recherche von Frankfurter Rundschau und Tagesspiegel ergab dagegen, dass im gleichen Zeitraum mindestens 93 Menschen durch Mord und Totschlag von rechts ums Leben gekommen waren. Im Gegensatz zur Vorgehensweise des Innenministeriums wurden dabei auch Fälle berücksichtigt, in denen der Täter nachweislich aus dem rechten Milieu stammte und kein anderes Motiv erkennbar war. Zum Teil hatten die Gerichte bei den Taten keinen „direkten“ rechtsradikalen Hintergrund erkannt, obwohl einer der Täter zuvor „Ausländer raus“ gerufen und das Opfer einer Minderheit angehört hatte. Die Regierung korrigierte später ihre Angabe auf 36 Fälle. ASP