„Ein echter Motivationsschub“

Umzug mit 400.000 Medien ist gelungen: HÖB-Chefin Hella Schwemer-Martienßen eröffnet neues Domizil am Hühnerposten. Offizielle Einweihung des Gebäudes am Sonnabend mit einem „Tag der offenen Bibliothek“

Es sieht nicht aus wie ein Provisorium, und es ist auch keins: Für fünf Jahre sind gestern die Hamburger öffentlichen Bücherhallen (HÖB) in das frisch sanierte Gebäude am Hühnerposten gezogen. Den Umzug hat der Investor finanziert, der die letztlich komplette private Vermietung des Gebäudes anstrebt. Ihr endgültiges Domizil soll die Zentralbibliothek ab 2008 am Domplatz finden, und bis dahin nimmt HÖB-Leiterin Hella Schwemer-Martienßen gern mit dem repräsentativen Gebäude an der Kunstmeile vorlieb, zumal am alten Standort in den Großen Bleichen kostspielige Renovierungen angestanden hätten.

Bloße drei Wochen hat der Umzug mit 400.000 Medien von den Großen Bleichen an den Hühnerposten gedauert. Auf 6.000 Quadratmetern Publikumsfläche finden sich jetzt Bücher und elektronische Medien; vorher standen 4.300 Quadratmeter zur Verfügung. Zudem sind die Bestände der Film- und Videobibliothek aus den Zeisehallen mit in das neue Gebäude gezogen, das am Sonnabend mit einem „Tag der offenen Bibliothek“ eröffnet wird. „Außerdem wollen wir noch stärker auf elektronische Medien setzen“, betonte Zentralbibliotheks-Leiterin Chrsitine von Steinaecker bei der gestrigen Präsentation. „Rund 25 Prozent der Bestände sind schon jetzt keine Bücher.“ Folgerichtig also, auch innerhalb der Sachgebiete Medien jeder Couleur zusammenzuziehen: Den Beginn des Sachgebiets Kunst etwa markieren Zeitschriften, Videos, CDs, die den Bücherbestand ergänzen. Und wer tiefergründiger recherchieren möchte, kann das kostenlos an vier Arbeitsplätzen tun, von denen aus die Digitalen Bibliotheken – eine Zusammenstellung wichtiger Datenbanken – einsehbar sind. Die kostenfreie Nutzung der Wireless-Lan-Technik ergänzt den Service; zehn Internet-Arbeitsplätze können gegen Gebühr genutzt werden. Und abgesehen davon, dass jetzt alle Medien großzügiger präsentiert werden können, freut Hella Schwemer-Martienßen vor allem dies: „dass hier erstmals seit langem eine Konsolidierung durch Aufbau stattfindet. Das ist ein großer Motivationsschub für uns.“ Petra Schellen

Tag der offenen Bibliothek: Sa, 24.1., 11–19 Uhr, Hühnerposten 1