Hochqualifiziert heiraten

Eine Studie belegt, dass weiterführende Schulen und Universitäten Stätten der Paar-Bildung sind

Bamberg / Bremen dpa ■ Weiterführende Schulen und Hochschulen sind nach neuen Erkenntnissen von Forschern die zuverlässigsten Heiratsmärkte moderner Gesellschaften. Immer häufiger träfen junge Leute ihre späteren Ehepartner in der Schule, an der Universität, in Schülerdiscos oder Studentenlokalen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten internationalen Vergleichsstudie der Universitäten Bamberg und Bremen hervor. Schlechter ausgebildete junge Leute, die früh die Schule verließen, hätten damit zunehmend geringe Chancen auf eine Ehe mit einem hoch qualifizierten Partner.

Ein wichtiger Grund für die wachsende Bedeutung des Bildungssystems für die Partnersuche ist nach Einschätzung von Professor Hans-Peter Blossfeld von der Uni Bamberg die lange Ausbildungszeit. Zudem sei der Anteil der Frauen in den höheren Schulen deutlich gewachsen. „In vielen modernen Industriestaaten ist der Anteil der Frauen unter den Studienanfängern heute in etwa genauso groß wie der der Männer“, betonen die Autoren der Studie. Die Folge sei eine „wachsende Kumulation sozialer Ungleichheiten“ und damit indirekt die Vergrößerung sozialer und ökonomischer Unterschiede. Insgesamt verglichen die Forscher Partnerschaften in 13 Ländern.