„Entschlossener Widerstand“

Gegner der Castor-Transporte kündigen Proteste an. Erste Blockaden am Wochenende

DRESDEN taz ■ Das Dresdner Aktionsbündnis Castor-Stopp, die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ und weitere Umweltschützer haben für den Fall eines Castortransportes von Rossendorf nach Ahaus „entschlossenen Widerstand“ angekündigt. In einer „Dresdner Erklärung“ fordern sie, die 18 Behälter vom Typ MTR 2 in der Lagerhalle des ehemaligen DDR-Kernforschungszentrums Rossendorf bei Dresden zu belassen.

Die Hallen in Rossendorf und im bundesweit bislang einzig genehmigten Zwischenlager Ahaus seien etwa baugleich. Mehr Sicherheit sei deshalb nicht zu erwarten, zumal der Castor angeblich selbst die Sicherheit garantieren solle. Aber auch das bezweifeln die Transportgegner, da der Behälter Korrosionsprobleme aufweise und keinen Falltest bestanden habe.

Sachsens Umweltminister Steffen Flath (CDU) beruft sich auf das gültige Entsorgungskonzept, das eine Einlagerung in Ahaus vorschreibt. Die Halle in Rossendorf sei als Zwischenlager nicht genehmigungsfähig. Vor allem geht es Flath aber darum, den Forschungsstandort Rossendorf von den nuklearen Altlasten aus DDR-Zeiten und dem Sicherheitsaufwand zu befreien. Dann „werde die Vision vom offenen Wissenschaftsstandort wahr“.

Flath räumte ein, nach Ungarn und Tschechien seien abgebrannte Brennelemente bereits transportiert worden. Ein Transport nach Ahaus gilt in den Augen der Gegner jedoch als besonders gefährlich, weil er ausschließlich über 600 km Straße erfolgen soll. Schon an diesem Samstag wollen sie deshalb Autobahnen im Münsterland, im Ruhrgebiet, in Sachsen, Niedersachsen und Thüringen blockieren. MICHAEL BARTSCH

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