Der andere Blick

Im Nordirlandkonflikt sind sie beide zu Mördern geworden: Tommy McKearney, Katholik, und Billy Mitchell, Protestant. Nach Verbüßung langer Haftstrafen halfen sie beide, den Waffenstillstand für die britische Krisenprovinz auf den Weg zu bringen. Heute engagieren sie sich gemeinsam in einem konfessionsübergreifenden Zeitungsprojekt

AUS BELFAST RALF SOTSCHECK

Die Gräber waren bereits ausgehoben. Die beiden Männer, Mitglieder einer protestantischen nordirischen Terrororganisation, standen mit gefesselten Händen daneben. Die Schüsse trafen sie von hinten. Einer der Täter war Billy Mitchell, Jahrgang 1940, Mitglied der rivalisierenden protestantischen Ulster Volunteer Force (UVF). Das war 1976. Mitchell, heute ein großer, rundlicher Mann mit grauem, schütterem Haar, wurde noch im selben Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt. Er kam ins Gefangenenlager Long Kesh bei Belfast. Seit 1990 lebt er wieder in Freiheit. Seine beiden Kinder waren erwachsen, als er aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Ebenfalls 1976 erschoss Tommy McKearney, Jahrgang 1952, einen Briefträger in Belfast, weil er einem Regiment der britischen Armee als Reservist angehörte. McKearney, ein immer noch schlanker Mann mit inzwischen grauem Haar, Goldrandbrille, blauer Krawatte und gebügelter Hose, war damals Kommandant der Tyrone-Brigade der Irisch-Republikanischen Armee (IRA). 1977 erhielt auch er für diese Tat „lebenslänglich“. Auch er kam nach Long Kesh. 1993, nach sechzehn Jahren Haft, ließ man ihn frei.

Getroffen haben sich McKearney und Mitchell in Long Kesh nie. Sie waren in verschiedenen Flügeln des Lagers untergebracht, denn sie hätten sich gegenseitig umgebracht, wenn sie sich begegnet wären. Dabei weisen ihre Biografien viele Parallelen auf. Billy Mitchell stammt aus der Grafschaft Antrim, seine Familie zog in ein Arbeiterviertel im protestantischen Teil Westbelfasts, bevor er eingeschult wurde. Als der Konflikt ausbrach, war er Ende zwanzig.

Tommy McKearney entstammt einer katholischen Arbeiterfamilie aus der Grafschaft Tyrone. Er war vierzehn, als sich 1967 in Nordirland die katholische Bürgerrechtsbewegung formierte. Niemand ahnte damals, dass ihre moderaten Forderungen nach gleichem Wahlrecht, nach gerechter Job- und Wohnungsvergabe (siehe auch die Randspalte auf der nachfolgenden Seite) einen blutigen Konflikt auslösen würden. Der „protestantische Staat für ein protestantisches Volk“, wie es der frühere nordirische Premierminister Lord Brookeborough ausdrückte, schickte als Antwort auf die Demonstrationen der Bürgerrechtler seine Polizei in die katholischen Viertel. Ganze Straßenzüge gingen in Flammen auf. Die IRA, die sich zehn Jahre zuvor zur Ruhe gesetzt hatte, grub die Waffen wieder aus.

Die britische Regierung entsandte ihre Truppen, und am 9. August 1971 begannen die Internierungen. Die Soldaten verhafteten mehr als dreihundert Katholiken und sperrten sie zwei Jahre lang ohne Anklage in Lagern und auf Gefängnisschiffen ein. „Es war der Tag nach meiner letzten Schulprüfung“, erinnert sich McKearney. „Ich ließ die Berufsausbildung erst mal sausen und trat in die IRA ein.“ Es würde ja nur von kurzer Dauer sein, glaubte er: „Wir waren überzeugt, dass wir die britische Armee im Handumdrehen besiegen könnten.“

Mehr als dreitausend Menschen sind seitdem im nordirischen Konflikt umgekommen. Ein klassischer Religionskrieg war es nie, auch wenn vor allem in den ärmeren Vierteln das Leben nach Konfessionen getrennt stattfindet: Schulen, Schwimmbäder, Fußballvereine, Kneipen – selbst die Taxis sind segregiert. Beide Bevölkerungsgruppen haben ihre eigenen Gedenktage: Die Katholiken begehen am 9. August den „Internment Day“, während die Protestanten am 12. Juli die Schlacht am Boyne feiern, als wäre sie erst gestern und nicht schon 1690 geschlagen worden.

„Als der Konflikt um die Internierten ausbrach, fühlten wir uns bedroht“, sagt Billy Mitchell. „Wir hielten unsere Verfassung für bedroht und unsere Position im Vereinten Königreich. Wir wollten jede Bombe mit einer eigenen Bombe vergelten.“ Vom Konflikt sei fast jeder in Nordirland betroffen, erklärt er, auch wenn nur etwa fünf Prozent aktiv beteiligt waren. „Jeder hat Verwandte oder Freunde verloren. Mein Cousin ist umgebracht worden, und ich habe viele Freunde beerdigen müssen.“

McKearney hat seine drei Brüder verloren. Der eine, Seán, war neunzehn, als ihn die eigene Bombe 1974 zerriss. Der zweite, Pádraig, war 1983 beim größten Gefängnisausbruch der britischen Geschichte mit 37 anderen Gefangenen aus Long Kesh geflohen, ging zurück zur IRA und wurde vier Jahre später von der Armee erschossen, als er mit sieben anderen IRA-Männern ein Polizeirevier in Tyrone sprengen wollte. Der dritte, Kevin, hatte nie etwas mit der IRA zu tun gehabt. Er war 32, als er 1993 in seinem Metzgerladen in Moy, dem Heimatort der McKearneys, von zwei Mitgliedern der UVF getötet wurde.

Als McKearney im Gefängnis saß, trat er mit anderen Gefangenen in den „Dreckstreik“: Die IRA-Leute weigerten sich, Gefängnisuniformen zu tragen, sie schmierten ihre Exkremente an die Zellenwände und gossen den Urin unter der Tür hindurch. Sie wollten die Anerkennung als politische Gefangene durchsetzen. Als das nichts half, begann McKearney mit einer Hand voll anderer IRA-Männer 1980 einen Hungerstreik. Sie fasteten 53 Tage. McKearneys Eltern hatten sich bereits auf seine Beerdigung vorbereitet, als die IRA den Hungerstreik abblies. Die damalige britische Premierministerin Margaret Thatcher hatte den Forderungen der Gefangenen scheinbar nachgegeben. Doch das erwies sich schnell als unwahr, und so begann ein neuer Hungerstreik. Bobby Sands und neun weitere Gefangene starben, bis die Forderungen schließlich doch noch erfüllt wurden.

Nach seinem Hungerstreik hatte McKearney im Gefängnis viel Zeit zum Nachdenken. Er kam zu der Überzeugung, dass Gewalt nicht dazu taugt, ein vereinigtes Irland zu erkämpfen. Mitchell war zu der Erkenntnis, dass man mit Gewalt nichts erreichen kann, bereits Mitte der Achtzigerjahre gelangt: „Ich war vollkommen desillusioniert, die Gewalt war kontraproduktiv. Wir suchten im Gefängnis nach Antworten und begannen eine interne Debatte. Wir versuchten, den Unionismus neu zu definieren. Wir wollten ein politisches Programm aufstellen, kein militärisches. Bei der IRA fanden ähnliche Überlegungen statt. Doch Voraussetzung dafür war ein Waffenstillstand. Einen militärischen Sieg konnte keine Seite erringen. Es war nutzlos und unmoralisch, weiterzukämpfen.“

Die erste Begegnung von Mitchell und McKearney fand im Maghaberry-Gefängnis statt, in das beide verlegt worden waren, nachdem sie sich von ihren Organisationen losgesagt hatten. „McKearneys Ruf war legendär“, sagt Mitchell, „seine ganze Familie war bei den Protestanten gefürchtet.“ Mitchell, der im Gefängnis über Dietrich Bonhoeffers Schriften zum Christentum zurückgefunden hatte, vermittelte bei den Friedensgesprächen zwischen der Regierung und seiner ehemaligen Organisation, aus der er 1982 ausgetreten war. „Eine Reihe ehemaliger Gefangener half, einen loyalistischen Waffenstillstand auszuhandeln“, sagt Mitchell. „Unsere alte Diskussionsgruppe aus dem Gefangenenlager Long Kesh kam wieder zusammen. Es ging darum, die Menschen in den protestantischen Gettos auf einen Waffenstillstand vorzubereiten. Das konnte natürlich nur mithilfe von Leuten gelingen, die das Vertrauen genossen und nicht des Verrats verdächtigt wurden, denn wir mussten irgendwann ja auch mit den IRA-Mitgliedern in Westbelfast zusammenarbeiten.“

McKearney lebte damals nicht mehr in Nordirland, sondern in Monaghan, ein paar Kilometer südlich der Grenze. Er war zu Patricia gezogen, die ihn im Gefängnis ein paarmal besucht hatte und am Tor auf ihn wartete, als er entlassen wurde. Sie heirateten und bauten am Stadtrand ein kleines Haus.

Es war schwer für ihn, als er aus dem Gefängnis kam. „Die meisten Gefangenen verlassen sich auf ihre Familie, wenn sie aus dem Knast kommen“, sagt er, „aber meine Familie war stark dezimiert. Andere ehemalige Gefangene, die schon länger draußen waren, haben sich ein bisschen um mich gekümmert.“ Und Sinn Féin? „Die haben eine Wohltätigkeitsveranstaltung für mich organisiert, ich bekam tausend Pfund, das war’s. Wir hatten damals schon unsere politischen Differenzen.“

Am schwierigsten war es, einen Job zu finden. „Sinn Féin hat nur Leuten Arbeit besorgt, die der Partei nützlich waren“, sagt er. „Und das waren meist Jobs als Taxifahrer oder Türsteher in Diskotheken. Ich war vierzig und hatte keine Ausbildung. Viele Jobs schieden von vornherein aus, weil sie zu gefährlich waren. Ich musste immer auf der Hut sein, weil ich stets mit einem Anschlag zu rechnen hatte. Nordirland ist ein kleines Land, da kann man nicht anonym bleiben.“

Für eine Weile unterrichtete er irische Geschichte an einer Schule im katholischen Viertel an der Ormeau Road. Es war ein Abendkurs für Erwachsene. „Sie wussten nicht viel von irischer Geschichte“, sagt McKearney, „denn an den Schulen wird das nicht unterrichtet. Dort lehrt man Geschichte durch die probritische Brille.“ Ein ehemaliger Gefangener, dem McKearney in Long Kesh irische Geschichte beigebracht hatte, besorgte ihm den Job, aber nach sechs Monaten war der Kurs zu Ende.

McKearney nahm schließlich eine Stelle in einer Ziegelfabrik an. „Die Kollegen waren überrascht, dass ich so alt war. Normalerweise fängt man einen solchen Job mit neunzehn an und macht mit vierzig Schluss, weil die Arbeit so schwer ist. Und ich bin ja nicht gerade kräftig gebaut.“ Nach sechs Monaten wurde McKearney zum Baggerfahrer umgeschult. Die Arbeit war leichter als in der Fabrik, er machte den Job zwei Jahre lang, bis er Ende 1998 mit ein paar anderen ehemaligen Gefangenen das „Ex-Prisoners Assistance Committee“ (Expac) gründete, das sich um die Resozialisierung entlassener Häftlinge kümmert. Die Hilfsorganisation wird aus dem EU-Topf für Frieden und Versöhnung finanziert. „Wir versuchen, den Leuten Arbeit und Wohnungen zu besorgen“, sagt McKearney. „Oft geht es um ganz alltägliche Unterstützung. Man informiert, wenn es irgendwo Sonderangebote gibt, wenn einer seinen Kühlschrank verschenken will, weil er einen neuen geerbt hat, oder wo es günstige Zigaretten gibt.“

Nur die wenigsten Ehen haben das Gefängnis überdauert. Nach zehn bis fünfzehn Jahren gibt es für die Exgefangenen keine Rolle mehr in der Familie. Die Kinder sind fast erwachsen, die Frauen haben sich darauf eingerichtet, allein zurechtzukommen. „Für die Gefangenen“, so McKearney, „existierte ja kein normaler Lebenszyklus. Ein Bekannter von mir sah in seiner Tochter immer noch die Siebenjährige, die sie war, als er verurteilt wurde. Nun war sie Mitte zwanzig, verheiratet, und er kam damit nicht zurecht. Er konnte sich nicht mal neben sie setzen, geschweige denn mit ihr reden.“

Expac verfolgt eine Politik der offenen Tür, erläutert McKearney: „Es ist die einzige Organisation, die sich unabhängig von politischen Organisationen und Parteien um ehemalige Gefangene kümmert. Natürlich kommen keine Loyalisten zu uns, aber bisweilen tauchen ehemalige Insassen auf, die nicht wegen politischer Sachen verurteilt worden waren. Viele der ehemaligen IRA-Leute halten sich für Versager und leiden unter Depressionen, weil sie mit ihrem bewaffneten Kampf ihr Ziel nicht erreicht haben. Seit dem Waffenstillstand ist nun auch ihr Status als IRA-Kämpfer dahin. Sie sind nur noch peinliche Überbleibsel aus der Vergangenheit, die höchstens zur Dekoration taugen.“ So mancher greife deshalb zum Alkohol.

Als McKearney 1988 Expac gründete, nahm er Kontakt zu Mitchell auf. Der arbeitete wie er selbst mit ehemaligen Gefangenen, allerdings auf loyalistischer Seite. Er ist bei einem Gemeindeprojekt für Frieden angestellt, das Geld dafür wird von der protestantischen Kirche zur Verfügung gestellt. Seine Frau Mena arbeitet ebenfalls dort.

Mitchell und McKearney riefen ein Projekt ins Leben, das noch drei Jahre zuvor unvorstellbar gewesen wäre: die Zeitschrift The Other View, die von Republikanern, die für ein vereintes Irland sind, und Loyalisten, die loyal zur britischen Krone stehen, gemeinsam herausgegeben wird. Bisher sind fünfzehn Ausgaben erschienen. „Wir wollen unsere Differenzen offen auf den Tisch legen und darüber diskutieren“, sagt McKearney. „Sowohl die Republikaner als auch die Loyalisten, die an der Zeitschrift mitarbeiten, wollen versuchen, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen.“ Es gehe nicht darum, die andere Seite zu überzeugen, sondern Verständnis zu wecken, denn das führe schließlich zu gegenseitigem Respekt. „In vielen Punkten“, so Mitchell, „stimmen wir sogar überein, zum Beispiel befürworten wir einen demokratischen Sozialismus. Und das Wichtigste: Wir sind uns sicher, dass Gewalt keinen Sinn hat.“

The Other View hat kürzlich einen offiziellen Friedenspreis gewonnen. „Man muss aufpassen, von wem man gelobt wird“, sagt McKearney. „Die Rückmeldungen der Leser sind aber positiv, wir verkaufen viele Exemplare im Grenzgebiet, und Billy gibt stets ein paar Hefte an die jungen Militanten in loyalistischen Vierteln.“ Eine Englischlehrerin in Berlin, so McKearney, habe die Zeitschrift sogar abonniert. „Welche Wirkung wir erzielen, ist schwer zu sagen. Wir müssen auf dem Teppich bleiben. Das Blatt ist nicht mehr als ein Beispiel dafür, was alles möglich ist. Es zeigt, dass Themen durchaus diskutiert werden können.“

Dennoch ist McKearney gegen das Belfaster Abkommen vom Karfreitag 1998, das der Krisenprovinz nachhaltig Frieden bringen soll. „Man traut sich kaum, zu sagen, dass man gegen das Abkommen ist“, sagt er. „Man wird gleich als blutrünstiger Dinosaurier hingestellt. Dabei bin ich absolut gegen eine Rückkehr zur Gewalt.“ Aber er ist pessimistisch, was den Friedensprozess betrifft: „Es gibt gar kein Abkommen. Die Wahlen im November haben wieder bewiesen, dass es zwei verschiedene Interpretationen gibt. Da Sinn Féin bei den Wahlen zugelegt hat, macht sich bei den Unionisten noch mehr Verfolgungswahn breit.“ Nordirland werde für die nächsten Jahre jedenfalls direkt aus London regiert werden. Die grundlegenden Probleme, die Teilung Irlands und die Anbindung Nordirlands an Großbritannien, blieben bestehen.

„Eine unvollständige Konfliktlösung“, fürchtet er, „birgt ein großes Risiko: Ein schlechter Friede wird in zehn oder zwanzig Jahren wieder zum Krieg führen.“ Die jüngere Generation sei viel unversöhnlicher, als seine Generation es war. „Wir wollten die Unionisten damals von unserem Standpunkt überzeugen und hielten das für machbar“, sagt er. „Heute wollen die jungen Katholiken dagegen die Unionisten am liebsten aus dem Land jagen. Das ist falsch, sie haben dasselbe Recht wie ich, hier zu leben.“

Mitchell hingegen sagt, er sei für das Abkommen, aber er ist nicht damit zufrieden, wie es umgesetzt wurde. „Die Republikaner haben zu viel gefordert und zu wenig gegeben“, moniert er. Die Wahlen im November hätten gezeigt, dass inzwischen eine Mehrheit auf protestantischer Seite gegen das Friedensabkommen ist. „Ein großes Problem ist die Polizeireform. Dabei meine ich gar nicht die neue Struktur und die Öffnung in Richtung Katholiken. Die Protestanten erbost bereits die Tatsache, dass der Name der Polizei von ‚Royal Ulster Constabulary‘ in ‚Police Service of Northern Ireland‘ geändert wurde und die Krone aus dem Wappen verschwunden ist.“

In diesem Punkt widerspricht McKearney. Zu einem Neuanfang der Polizei, saht er, gehörten auch ein neuer Name und ein neues Wappen. Jede Verwässerung der Reform wäre Wasser auf die Mühlen der Friedensgegner auf katholischer Seite. Entsprechend kontrovers geht es bei den Redaktionssitzungen von The Other View in Mitchells Büro in der Belfaster York Street oft zu.

Vom Fenster des modernen Backsteinbaus aus sieht man die beiden Kräne der Schiffswerft Harland and Wolff, des Symbols für die protestantische Vormachtstellung in Nordirland. Hier wurde schon die Titanic gebaut. Katholiken waren auf der Werft von Anfang an unerwünscht, und wenn doch einer von ihnen einen der gut bezahlten Jobs ergattert hatte, wurde er schon bald mit Waffengewalt verjagt.

Ein „protestantischer Staat für ein protestantisches Volk“ wird Nordirland nicht wieder werden, doch ob der Friedensprozess zu einer Annäherung beider Bevölkerungsteile führt, ist ungewiss. Menschen wie Tommy McKearney und Billy Mitchell sind Ausnahmen in Nordirland. „Wenn man seinen politischen Gegner nicht mehr dämonisiert, sondern in ihm einen Menschen sieht, bringt man ihn nicht um“, sagt Mitchell.

RALF SOTSCHECK, 50, ist taz-Korrespondent für Großbritannien und Irland