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A

Abgefahren - mit Vollgas in die Liebe Deutschland 2004, R: Jakob Schäuffelen, D: Felicitas Woll, Sebastian Ströbel

„Gib Gas, ich will Spaß - so lautet das Motto von Kurierfahrerin Mia, die sich in dieser für deutsche Verhältnisse ziemlich flotten PS-Romanze ein Reifenduell mit dem schnuckeligen Cosmo liefert. Nach ‚Autobahnraser‘, der im Februar anlief, startet ‚Abgefahren‘ zwar als zweiter, könnte aber am Ende der Sieger nach Zuschauern sein. Die Story von Romeo und Julia im Autoschraubermilieu unterhält mit spritzigen Gags, sympathischen Darstellern - darunter ‚Mädchen Mädchen!‘-Star Felicitas Woll als Mia - und rasant inszenierten Speedszenen. Für all dies hat Kamerafrau Sonja Rom echte Kinobilder komponiert - im deutschen Film immer noch eine Ausnahme.“ (Cinema) CineStar, CineSpace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

B

Back To Gaya Deutschland 2004 R: Lenard F. Krawinkel, Zeichentrick-Spielfilm

„Noch ein Trickfilm: ‚Back To Gaya ist der erste komplett computeranimierte Kinofilm aus Deutschland. Vier Jahre haben die Regisseure Holger Tappe und Lenard Krawinkel in Hannover vor ihren Rechnern verbracht und digitalen Meisterwerken wie ‚Toy Story‘ oder ‚Shrek‘ nachgeeifert. Doch die Helden - eselsohrige Wichte, die merken, dass sie nur Figuren in einer TV-Serie sind - holpern ebenso unbeholfen wie die Dialoge. Der Weg von Hannover nach Hollywood kann sehr weit sein.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL

Bärenbrüder USA 2003, R: Aaron Blaise, Robert Walker

„Der 44. animierte Spielfilm aus dem Hause Disney erzählt von einem jungen Inuit, der den Tod seines Bruders rächen will - und in einen Bären verwandelt wird. Die Zeichner in der Disney-Filiale von Orlando, Florida gaben wirklich alles. Nach Entwürfen des Hamburgers Harald Siepermann zauberten sie tiefe Wälder und grandiose Bergketten, Gletscher und Wasserfälle aufs Papier, kolorierten Landschaften und wilde Tiere und die mystischen Rituale der amerikanischen Ureinwohner mit satt leuchtenden Farben. Traditionelle Handarbeit, Bild für Bild, detailversessen.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL, Maxx DEL, Apollo BHV

Big Fish USA 2003, R: Tim Burton, D: Ewan McGregor , Albert Finney

„Wenn Edward Bloom von Edward Bloom spricht, was er sehr häufig tut, erscheint sein Leben als ein einziges Abenteuer: Er hat einen Riesen gezähmt, siamesischen Zwillingen das Leben gerettet und mit List und Witz das Herz einer schönen Frau erobert; im Zirkus ist er natürlich auch aufgetreten. Selbst auf dem Sterbebett erzählt der geniale Aufschneider und sympathische Egozentriker (Albert Finney) seinem längst erwachsenen Sohn (Billy Crudup) solche Märchen. US-Regisseur Tim Burton (‚Mars Attacks!‘, ‚Planet der Affen‘) hat diese überladene Gutmensch-Fabel zu einer überaus effektvollen und zugleich arg beliebigen Nummernrevue hochgejazzt. Nicht alle Schauspieler sind dem gewachsen: Gegen Albert Finney, der als siecher Bloom die Leinwand mit seinem Charisma locker füllt, wirkt der von Ewan McGregor (‚Trainspotting‘) gespielte junge Abenteurer erschreckend alt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Casablanca OL, Maxx DEL

Birkenau und Rosenfeld Frankreich/Deutschland 2002, R: Marceline Loridan-Ivens, D: Anouk Aimée, August Diehl / Originalfassung mit Untertiteln

„‚Das, was ich durch mein Zeugnis hätte weitergeben können, erschien mir dermaßen lächerlich im Vergleich zur erlebten Wirklichkeit, dass ich lieber schweigen wollte‘, antwortete Marceline Loridan-Ivens auf die Frage, warum sie jahrzehntelang ihre Erlebnisse im Konzentrationslager Auschwitz nicht in einen Film umsetzen konnte. Mit ‚Birkenau und Rosenfeld‘ verarbeitet Loridan-Ivens, die gemeinsam mit ihrem Mann Joris Ivens Dokumentarfilme realisiert hat, schließlich doch ihre eigene Leidensgeschichte. In dem Film erzählt sie von einer Auschwitz-Überlebenden, die nach Jahrzehnten an den Ort des unaussprechlichen Grauens zurückkehrt und dort auf einen jungen Deutschen trifft, dessen Großvater SS-Mann in diesem KZ war. Mit ihrem Film leistet sie einen Beitrag, das Unfassbare sichtbar zu machen.“ (Filmfest München, Katalog) Atlantis

C

Coronado USA/Schweiz/Deutschland/Mexiko2003, R: Claudio Faeh, D: Kristin Dattilo, Clayton Rohner

„Die angehende Frau eines amerikanischen Geschäftsmannes entdeckt, dass dieser ein Doppelleben führt und für den Diktator einer zentralamerikanischen Bananenrepublik als Spion gegen eine Rebellenarmee arbeitet, die den Sturz des Despoten herbeiführen will. Ihr Schock wird durch die Liebe zu einem Reporter gemildert, den sie während diverser Dschungelabenteuer schätzen lernt. Nur oberflächlich entwickelter Söldner- und Abenteuerfilm, der sein Heil in einer Vielzahl von computeranimierten Effekten sucht, dafür aber kein Maß findet und bestenfalls Unterhaltung auf dem Niveau eines Computerspiels bietet.“ (filmdienst) CineStar, Apollo BHV

D

Dawn of the Dead USA 2004, R: Zack Snyder, D: Sarah Polley, Ving Rhames

„Millionen hungriger Zombies stürzen die USA ins Chaos. Die Kugeln aus den Waffen der letzten überlebenden Menschen dringen in die Zombieschädel und zaubern abstrakte Blutbilder an die sterilen Wände eines riesigen Einkaufskomplexes. Ein ernsthaftes, gut besetztes, intelligentes Remake des in Deutschland bundesweit beschlagnahmten, gleichnamigen Horrorklassikers von George A. Romero aus dem Jahre 1977.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinespace

The Decay Of Fiction USA 2002, R: Pat O‘Neill , D: Kilia Besegian, Kane Crewford / Originalfassung ohne Untertitel

Einer der Höhepunkte des letztjährigen „European Media Art Festival“ in Osnabrück war die deutsche Premiere von Pat O‘Neills Film „The Decay of Fiction (“Der Niedergang der Fiktionen“): Schattenhafte Geister aus films noir irren durch die leeren Räume des Ambassador-Hotels in Hollywood. Dabei scheinen sie nicht nur durch Zeit und Raum, sondern auch durch die Konventionen des Genres für ewig in einer Zwischenwelt gefangen. Tricktechnisch brillant und konsequent merkwürdig ist dies ein Film, wie ihn Wim Wenders nie hinbekäme und David Lynch sicher liebt. (hip) Kino 46

Deep Blue Deutschland/Großbritannien 2003, R:Alastair Fothergill, Andy Byatt

„Einzigartige Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert ‚Deep Blue‘, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis. Als eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten Projekte, die je im Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht der Film den Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem Meeresspiegel. “ (film.de) Schauburg

Derrick - die Pflicht ruft Deutschland 2004, R: Michael Schaak

„281 TV-Folgen aus 25 Jahren standen Regisseur Schaack und seinem Team zur Verfügung. Doch alles, was ihnen nach vierjähriger Vorarbeit zum größten deutschen Krimi-Exportartikel einfiel, ist diese öde Plotte um Derrick, Harry und einen Schlagersänger, der die Vorausscheidung zum European Song Contest unbedingt gewinnen will und deshalb die Konkurrenz meuchelt. Noch schneller als das Teilnehmerfeld schrumpft allerdings das Interesse des Zuschauers an der Melange aus schlechtem Timing, überlagerten Pointen und infantiler Zerstörungswut.“ (tip) CineStar, Cinespace

E

Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr... Italien 2003, R: Valeria Bruni Tedeschi, D: Valeria Bruni Tedeschi, Chiara Mastroianni

“Sie hat diese Rolle eigentlich schon etwas zu oft gespielt; hat sich festlegen lassen auf das Genre der verlegen lächelnden, rabiat durch alle Verrücktheiten der Liebe gehenden Frau, die endlich erwachsen werden will. Dass Valeria Bruni-Tedeschis Debüt als Regisseurin voller Szenen steckt, die uns aus ihren früheren Filmen vertraut sind, mag man als sicheres Zeichen dafür nehmen, wie wohl und heimisch sie sich in diesen Charakteren gefühlt hat. Der Film gibt sich den Anschein eines Selbstporträts, lädt ständig dazu ein, die Lebenskrise der Protagonistin, einer von Schuldgefühlen geplagten Tochter aus sehr reichem Hause, zu überblenden mit Bruni-Tedeschis eigener Biografie. Das hätte gründlich schiefgehen können. Aber selbst das Spiel mit unterschiedlichen Zeit- und Erzählebenen gelingt der Debütantin stilsicher, weil sie es auch als Regisseurin versteht, ihren Figuren die Würde des Unangemessenen zu verleihen.“ (Freitag) Cinema

Ein Kater macht Theater USA 2004, R: Bo Welch, D: Mike Myers, Alec Baldwin

„Ein mannsgroßer sprechender Kater mit hohem Hut taucht bei zwei Kindern auf, die sich zu Hause langweilen, und verspricht ihnen Kurzweil und Spaß. Das führt in ein Fantasieland und zu großem Chaos. Witzlose und langweilige Komödie, die aus einem in Amerika populären Kinderbuch einen unnötig modernisierten Realfilm mit grellbuntem Kitsch, alberner Action und klischeehaften Figuren macht, der nur bedingt kindgerecht ist.“ Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Apollo BHV, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Ein (un)möglicher Härtefall - Intolerable Cruelty USA 2003, R: Joel Coen, D: George Clooney, Catherine Zeta-Jones / Originalfassung ohne Untertitel

“Diese lustvoll alberne Farce ist ein unzeitiges Valentinsgeschenk für alle Mitgiftjägerinnen und Scheidungsanwälte sowie für Verliebte, die sich vor dem Ja-Wort drücken wollen. Marylin hält in Beverly Hills Ausschau nach einem vermögenden Deppen; der Champion unter den Rechts- und Wortverdrehern, Miles Massey, sieht indes zu, dass diese bei ihren Scheidungsprozessen ungeschoren davonkommen - auch wenn sie nicht an einen Ehevertrag gedacht hatten. Denn wer will sich beim Anblick von Ms. Zeta-Jones mit Formalitäten aufhalten? ,Unzumutbare Grausamkeit‘ wird bisweilen auch Joel und Ethan Coen vorgeworfen, den Brüdern, die seit zwei Jahrzehnten klassische Hollywoodgenres weniger nachempfinden als neu erfinden. Hier finden Zynismus und Romantik unter die Haube. George Clooney in den Fußstapfen von Cary Grant ist Brautführer.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

21 Gramm USA 2003, R: Alejandro G. Iñárritu, Roberto Salerno, D: Sean Penn, Naomi Watts

„‚21 Gramm‘ wovon? Man sagt, dies sei die Masse, die dem Körper im Augenblick des Todes entweiche: die Seele? Damit der Pseudomystizismus seines Hollywood-Debuts dem Zuschauer nicht schwerer aufliegt, zerhackt Alejandro Iñárritu die Chronologie seiner bizarren Telenovela zu einem Puzzle, in dessen Zentrum ein Autounfall zu stehen kommt. Die Kraft des Films: wenn die Darsteller, geradezu bedrängt von der Kamera, den Lebensschmerz herausschreien.“ (NZZ) Atlantis

Elephant USA 2003, R: Gus van Sant, D: Alex Frost, Eric Deulen

„Verwegen-poetisch evoziert Gus Van Sant einen strahlenden Herbsttag an einer Vorstadt-Highschool, der in einem Massaker enden wird. Flüchtig bloss lernt der Zuschauer all die (von Laien verkörperten) Mauerblümchen kennen, die Mädchenhelden und intriganten Tussis: im Verlauf einer Serie banaler Begebenheiten in den Korridoren, der Mensa, dem Sekretariat, eingefangen von einer schwebenden Kamera. Szenen fliessen hypnotisch ineinander, werden bisweilen gar aus anderer Perspektive wiederholt - als sollte der Augenblick vor der Vergänglichkeit bewahrt werden. Bis nach einer Filmstunde Alex und Eric mit Gewehren ins Schulgebäude spazieren. (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg

Erbsen auf halb 6 Deutschland 2003, R: Lars Büchel, D: Fritzi Haberlandt, Hilmir S. Gudnason

‚Erbsen auf halb 6‘ erzählt davon, wie die von Geburt an blinde junge Therapeutin Lilly dem gerade erst durch einen Unfall seiner Sehkraft beraubten Theaterregisseur Jakob wieder Lebens- und Liebeskraft verschafft. Der Film des Regisseurs Lars Büchel (‚Jetzt oder nie‘) zeigt die Love-Story als Abenteuerreise zweier Blinder durch Europas Nordosten; und dort geht es so turbulent, pittoresk und herzig zu, dass die Süßlichkeit des Ganzen doch reichlich erbsenschwer auf Gemüt und Magen des Zuschauers schlägt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx

F

Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich

In „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) City

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City

Frühling im Herbst Tschechien 2001 R: Vladimír Michálek, D: Vlastimil Brodský, Stella Zázvorková

„Ein rüstiger Rentner und ehemaliger Operettensänger versüßt sich sein Dasein mit kleinen Streichen und Schwindeleien. Als ihn seine Frau fester an die Frühling, Sommer, Herbst, Winter und ... Frühling Korea/Deutschland 2003, R: Kim Ki-Duk, D: Oh Young-Su, Kim Ki-Duk

„Ein schlichtes Holzhaus, auf der Oberfläche eines Bergsees, in der stillen Berglandschaft von Südkorea. Ein Ort der Meditation und des Zusichselberfindens, wo ein alter erfahrener Mann und ein wieseliges lernbegieriges Kind ihre Tage und Monate und Jahre verbrachten. Das Spiel der Wellen, die Linien, die der Regen zieht, die Gleichmütigkeit der Nebelschwaden, der Wechsel der Jahreszeiten. Mit einem wahrhaft coolen Film überrascht Kim Ki-Duk das Publikum, einem Meisterstück der Kontemplation, in dem man das Kino aufs Wesentliche, aufs Elementare reduziert sah. “ (Süddeutsche Zeitung) Gondel

G

Gegen die Wand Fatih Akin, D: Birol Ünel, Sibel Kekilli

Die Schauspielerin Frances McDormand lieferte als Jurypräsidentin bei der Verleihung mit einem Satz die perfekte Begründung dafür, warum die radikal-traurige Liebesgeschichte des türkischstämmigen Hamburgers Fatih Akin als das beste Werk der Berlinale ausgewählt wurde: „Your film is really Rock’n’ Roll“. Da erzählt einer frech, laut und radikal eine authentische Geschichte aus seiner Welt. Mit vollem Tempo fährt gleich in der ersten Sequenz des Films der 40-jährige Cahit sturzbetrunken sein Auto „gegen die Wand“ und Schauburg, Gondellandet als Suizidgefährdeter in der geschlossenen Abteilung des Krankenhauses Ochsenzoll. Dort trifft er auf Sibel, die sich die Pulsadern aufschnitt, um so ihrem islamistisch strengen Elternhaus zu entfliehen. Die beiden türkisch/deutschen Außenseiter schließen einen Pakt: Cahit wird Sibel heiraten, damit diese von zuhause ausziehen und frei das Leben genießen kann. Die rebellische Lebensstimmung, die Wut und dieses hemmungslos lustvolle Ausbrechen zeigt Akin mit einer ruppigen Offenherzigkeit und sympathischen Maßlosigkeit, die alle Formen und Konventionen sprengt. Der Filmemacher traut sich hier wirklich etwas. (hip) Cinema, Casablanca OL

Gothika USA 2003, R: Mathieu Kassovitz, D: Halle Berry, Robert Downey jr.

„Eine Kriminalpsychologin, die in einer geschlossenen Anstalt arbeitet, findet sich eines Tages selbst in einer Zelle wieder, weil sie ihren Mann ermordet haben soll. Auch der Zuschauer spürt beim erschütternd spannungslosen US-Debüt des französischen Regisseurs Mathieu Kassovitz (‚Die purpurnen Flüsse‘), wie schnell ein geistig gesunder Mensch den Verstand verlieren kann, wenn er einem dümmlich-konfusen Plot zu folgen versucht. Selbst Oscar-Preisträgerin Halle Berry kann das Ganze nicht fassen, lässt vor Erstaunen über das grenzdebile Buch in drei Vierteln aller Einstellungen den Mund weit offen stehen und wirkt in ihrer Rolle so grandios fehlbesetzt, als wäre sie von einem bösen Geist besessen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL, Maxx DEL / Cinemaxx auch Originalfassung ohne Untertitel

Das große Rennen von Belleville Frankreich/Belgien 2002, R: Sylvain Chomet

„Das Highlight des europäischen Zeichentrickfilms der letzten Jahre. Die Protagonisten seiner makabren Komödie um die Rettung eines von der Mafia gekidnappten Tour-de-France-Teilnehmers überzeichnet der französische Regisseur Sylvain Chomet auf bizarre Weise, indem er sie auf das Wesentliche reduziert: Radfahrer scheinen fast nur aus gewaltigen Oberschenkeln zu bestehen, während die Schurken als massive und bedrohliche schwarze Kästen daherkommen. Gewidmet ist der Film dem Regisseur und Schauspieler Jacques Tati, zu dessen Komik sich durchaus Parallelen erkennen lassen: Dialoge sind ausschließlich Geräuschkulisse, die moderne Zivilisation wird mit ironischer Kritik bedacht, die Gags sind von langer Hand vorbereitet.“(tip) Casablanca OL, Schauburg

H

Haschisch Deutschland 2002, R: Daniel Gräbner

„Dokumentation über Haschischbauern im marokkanischen Rif-Gebirge. Der Film schildert die harten Lebensbedingungen in einer legalen Grauzone sowie den alltäglichen Umgang mit der Droge als Teil der örtlichen Kultur; von Kifferromantik keine Spur. Trotz einiger Schwächen im Aufbau ein interessanter Einblick in eine nahezu abgeschottete Welt vor den Toren Europas.“ (filmdienst) Cinema

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

„Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ‚Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) City, CineStar Die Herzen der Männer Frankreich 2002, R: Marc Esposito, D: Gerard Darmon, Jean-Pierre Darroussin

„Aus Tragikomödien des Alltags fügt Regisseur Marc Esposito ein lockeres Erzählmosaik der vernarbten Blessuren und munteren Neuanfänge zusammen. Dieser Hommage an die Männer seiner Generation, allesamt krisengeprüfte Machos mit gelegentlichem Talent zur Einsicht und von jener unverwüstlichen Vitalität, die man daraus gewinnt, verlässliche Freunde zu haben, war in Frankreich ein enormer Kassenerfolg beschieden.“ (tip) Schauburg

Hidalgo - 3000 Meilen zum Ruhm USA 2004, R: Joe Johnston, D: Viggo Mortensen, Zuleikha Robinson

„Ein amerikanischer Kurierreiter tritt Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Mustang als krasser Außenseiter bei einem lebensgefährlichen Langstreckenrennen durch Arabien an. Er trotzt Sandsturm und Sonnenglut, wilden Tieren und räuberischen Beduinen, bis zu seinem sensationellen Sieg gegen erfahrene Wüstenjockeys auf reinrassigen Araberrössern. Nicht auf adligen Stammbaum, Rasse, Religion oder Geschlecht, sondern auf Talent und Leistung kommt es an, lautet die Botschaft dieses prächtigen Abenteuerfilms.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Cinespace

Historias Minimas Spanien 2002, R: Carlos Sorin, Javier Lombardo, Antonio Benedictis / Originalfassung mit Untertiteln

„Die Zeitungen berichten aus Argentinien von der großen Wirtschaftskatastrophe; ‚Historias Minimas‘ von Carlos Sorin, im letzten Jahr beim Filmfestival in San Sebastián mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, erzählt von eher kleineren Begebenheiten, die sich in Patagonien, tausende Kilometer südlich von Buenos Aires entfernt, zutragen. Drei Geschichten von Menschen unterwegs, die sich überschneiden: ‚Historias Minimas‘ ist ein melancholisch-heiteres Road-Movie mit wunderbar weiten Landschaften, sympathischen Protagonisten (der Regisseur hat größtenteils mit Laiendarstellern gearbeitet), anrührenden Momenten und viel Humor.“ (taz) Kino 46, Cine k OL

I

Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt

„Persönliche Karrierepläne der Eltern wirbeln einen perfekt eingespielten kinderreichen Haushalt durcheinander und sorgen bis zum sentimentalen Happy End für Verunsicherung. Remake einer populären Hollywood-Komödie aus den 1950er-Jahren, das ganz auf seinen hyperaktiven, wild grimassierenden Hauptdarsteller zugeschnitten ist und dabei letztlich nur beliebiger Slapstick-Komik Vorschub leistet.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

In America Irland 2002, R: Jim Sheridan, D: Samantha Morton, Paddy Considine

“Eine irische Familie immigriert in die USA, um sich eine neue Existenz aufzubauen, doch der Neuanfang ist überschattet vom tragischen Tod des jüngsten Kindes. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt die Familie, in New York Fuß zu fassen. Eine sehr persönliche, von der Autobiographie des Regisseurs inspirierte Immigranten-Geschichte. Die ausgezeichneten darstellerischen Leistungen sowie die fesselnde visuelle Umsetzung verdichten das hervorragende Drehbuch zu einem Film, der lange nachwirkt und zur Reflexion über die Themen Tod, Familie und Heimat anregt.“ (filmdienst) City, Apollo BHV

J

Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm Deutschland 2003, R: Helge Schneider, D: Helge Schneider, Pete York

„Fischverkäufer Teddy ist Jazzmusiker mit Leib und Seele, muss wegen seiner nervigen Frau aber auch noch als Zeitungsausträger und Mann für gewisse Stunden arbeiten. Leider droht auch dem Jazzclub, in dem Teddy und seine Kumpels auftreten, das Aus. Als der Jazzclubbesitzer stirbt, überschlagen sich die Ereignisse. Helge Schneider schlägt nach seinen erfolgreichen Musik/Comedy-Tourneen nun auch wieder filmisch zu: Dieses Mal unterstützen das Universaltalent u.a. seine Bandkollegen Pete York und Jimmy Woode. Die mit dem patentierten trockenen, absurden Humor des Comedystars gespickte schräge Story sollte launige Unterhaltung nicht nur für Fans liefern.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt.“ (NZZ) City

Die Katze auf dem heißen Blechdach USA 1958, R: Richard Brooks, D: Elizabeth Taylor, Paul Newman

“Der Moralmief der fünfziger Jahre forderte Tribut, und so wurde Tennessee Williams‘ Erfolgsstück für die Filmversion verändert: Das Ende ist versöhnlicher, Ehefrau Maggie (Liz Taylor) kann ihren trunksüchtigen Mann Brick (Paul Newman) zurückgewinnen; Bricks Krise wird mit einer gestörten Vater-Sohn-Beziehung erklärt und nicht, wie in Williams‘ Stück, mit dem Tod des in homosexueller Liebe Brick zugetanen Freundes. Trotzdem beeindruckt Richard Brooks‘ Verfilmung des Spiels von schwächlichen Ehemännern und herrschsüchtigen Frauen anlässlich der Geburtstagsfeier von ,Big Daddy‘. Über dem gesamten Kino-Stück lastet die Atmosphäre schwüler Sinnlichkeit.“ (Der Spiegel) City

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum des Hongkong-Action-Kinos: ‚Kill Bill‘ liefert 1.000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben.“ (tip) City

Kill Bill: Volume 1 & 2 USA 2004, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Eigentlich ist es ja ein einziger, etwas lang geratener Film, den Produzent Harvey Weinstein einfach in der Mitte teilte, um doppelt zu kassieren. Über das Geschäftsgebaren mag man sich ärgern, doch der Film ist auch zwei Kinokarten wert, und jetzt kann man ihn auch endlich wie gedacht in einem Stück ansehen. (hip) Cinemaxx, CineSpace, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ haben bislang wohl nur Elfenbeinjäger die Rüsseltiere erlebt.(bes) Imax

L

Last Samurai USA/Neuseeland/Japan 2003, R: Edward Zwick, D: Tom Cruise Ken Watanabe

“Das neue Starvehikel für Tom Cruise verherrlicht die untergehende Samuraikaste des 19. Jahrhundert. Kein naturgetreues Abbild der historischen Wirklichkeit, sondern ein verklärender Kriegermythos inklusive einer exotischen Romanze des US-Helden mit einer bezaubernden Japanerin. Ein unterhaltsamer, aufwändig produzierter Martial-Arts-Kostümfilm mit malerischen Schauplätzen und spannenden Schlachtszenen.“ (tip) City

Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray

„‚Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ‚umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“(NZZ) Schauburg

Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina

“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) City

M

Mein Name ist Bach Deutschland/Schweiz 2003, R: Dominique de Rivaz, D: Vadim Glowna, Jürgen Vogel

„Im Mai 1747 trifft Friedrich II von Preußen Johann Sebastian Bach. Eine Marginalie nur, doch die Schweizer Regisseurin de Rivaz nutzte die Chance für ein stimmiges, erhellendes Zeitporträt. Jürgen Vogel mimt den traumatisierten Despoten, Vadim Glowna das alternde Genie - während der eine unter seinem sadistischen Vater litt, hat der andere Probleme mit seinen konkurrierenden Söhnen. Eine Woche dauert die Begegnung dieser konträren Ikonen der Geschichte - Zeit genug für ein spannendes Psychogramm.“ (tip) Atlantis

The Missing USA 2003. R: Ron Howard D: Tommy Lee Jones, Cate Blanchett. “Wann hat schon einmal ein Film damit begonnen, dass er seine Heldin in einem „Outhouse“, einem Plumpsklo, zeigt? Nur dort findet sie die einzigen Augenblicke der Ruhe in einem bitteren, rauen Leben, das ihr keine Zeit lässt, an sich selbst zu denken. Ron Howard, sonst eher für Romantisierung zuständig, versucht sich in diesem Western an der Entromantisierung eines Genres, als habe es Sam Peckinpah und Sergio Leone nie gegeben. “ (filmdienst) City

Mission 3D USA 2003, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino, Sylvester Stallone, Salma Hayek

Den dritten Teil seiner Teenageragentenreihe „Spy Kids“ hat Regisseur Rodriguez dieses Mal in einem 3D-animierten Videospiel angesiedelt. Das sei „nur folgerichtig“ befindet die F.A.Z. Cinespace

Mona Lisas Lächeln USA 2003, R: Mike Newell, D: Julia Roberts, Kirsten Dunst

„Der Film spielt 1953 im exklusiven Wellesley College bei Boston: getäfelte Bibliotheken, manikürte Rasenflächen, frisch gewaschene Studentinnen. Die jungen Damen sollen zu pflichtbewussten Ehefrauen in spe erzogen werden, lautete das Ausbildungsziel der Eisenhower-Ära - kein Wunder, dass die neue Kunstgeschichtsdozentin (Julia Roberts) bald Ärger bekommt, als sie ihre Elevinnen (gespielt von Kirsten Dunst, Maggie Gyllenhaal und Julia Stiles) mit moderner Malerei und dezentem Feminismus verstört. Die gefällige, nur manchmal allzu glatte Inszenierung von Regisseur Mike Newell konzentriert sich auf das, was dieser Film dem College-Drama ‚Der Club der toten Dichter‘ voraus hat: Julia Roberts‘ Lächeln.“ (Der Spiegel) City

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran Frankreich 2003, R: François Dupeyron, D: Omar Sharif, Pierre Boulanger

„Während der 1960er Jahre freundet sich ein 16-jähriger jüdischer Junge im Einwandererviertel von Paris mit einem alten muslimischen Lebensmittelhändler an, der für ihn zum Ersatzvater wird. Ein sympathisches, zwischen Märchen und Realität angesiedeltes Plädoyer für Menschlichkeit, Toleranz und Hoffnung, erzählt in schönen, einfachen Bildern mit viel Sinn für den Zeitgeist.“ (filmdienst) Gondel, Wall OL

Monster USA 2004, R: Patty Jenkins, D: Charlize Theron, Christina Ricci

„In ihrem vielbeachteten Spielfilmdebut ‚Monster‘ erzählt die amerikanische Regisseurin Patty Jenkins die biografisch verbürgte Lebensgeschichte der Prostituierten und Serienmörderin Aileen Wuornos, die vor zwei Jahren hingerichtet wurde. Dabei verzichtet Jenkins‘ eindringliches Porträt einer verzweifelt nach einem normalen Leben greifenden Frau auf jegliche Monstrosität. Ex-Model Charlize Theron, für ihre Darstellung der Wuornos mit einem Oscar, einem Golden Globe und einem Silbernen Bären ausgezeichnet, hat sich einsatzfreudig in einen rotzenden, grobmotorischen Koloss verwandelt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, CineStar

Die Mutter Großbritannien 2003, R: Roger Mitchell, D: Ann Reid, Daniel Craig

„Nachdem ihr Mann beim Besuch der erwachsenen Kinder in London gestorben ist, nutzt eine ältere Frau vom Lande die Gelegenheit und bleibt bei der Tochter in der Großstadt. Sie spannt der Jüngeren den Geliebten aus und fungiert als Katalysator, unter dessen Einfluss nach und nach die Lebenslügen und Risse in den Fassaden der Lebensentwürfe der sich bürgerlich gebenden Kinder zum Vorschein kommen. Ein sich ruhig entwickelnder Film mit Bildern von ausgesuchter Schönheit, der der englischen Gesellschaft und der Institution Familie trostlose Befunde bescheinigt.“ (filmdienst) Gondel

Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins

„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (NZZ) City

O

Orfeu Negro Brasilien/Frankreich 1959, R: Marcel Camus, D: Bruno Mello, Marpessa Dawn

“Cannes 1959; Oscar für den besten ausländischen Film 1959; Preis der deutschen Filmkritik 1960: ‚Orfeu Negro‘, Marcel Camus‘ Adaption des Mythos von Orpheus und Eurydike, wurde von Anfang an nicht als gewöhnlicher Film, sondern als künstlerische Sensation gewertet. Den griechischen Mythos verlegt Camus mit schwarzen Darstellern in den Karneval von Rio. Ein bisschen arg gekünstelt ist die Atmosphäre dabei schon, man wirft sich viele bedeutungsschwangere Blicke und manch gewichtiges Wort zu. Toll ist allerdings die Musik von Antonio Carlos Jobim und die Kostüme des brasilianischen Karnevals.“ (taz) City

P

Die Passion Christi USA/Italien 2004, R: Mel Gibson, D: James Caviezel, Monica Bellucci / Originalfassung in Aramäisch und Lateinisch mit Untertiteln

Da wird ein Mensch mehr als hundert Minuten lang gequält: Bespuckt, geschlagen, getreten, gepeitscht - seine Gelenke werden ausgekugelt, Dornen in seinen Schädel gedrückt, seine Glieder durchstochen. Die Haut hängt ihm schon bald in Fetzen herunter, er wird mehr und mehr zu einem kriechenden Haufen blutigen Fleisches. Ein fast unerträglicher Film, aber genau so wollte der Regisseur Mel Gibson ihn ja auch machen. Gibson gehört zu einer fundamentalistischen christlichen Glaubensrichtung, die die Bibel wörtlich nimmt, und will zeigen, wie Jesus als Mensch für aller Menschen Sünden gelitten hat. Man muss den Film eher wie ein Propagandamachwerk beurteilen, dasseine Botschaft ohne Rücksicht auf Verluste dem Zuschauer einhämmert. (hip) Cinemaxx, CineStar, CineSpace,Maxx DEL, Cinemaxx OL

Peter Pan USA 2003, R: P. C. Hogan, D: Jason Isaacs, Jeremy Sumpter

„Die Realverfilmung von ‚Peter Pan‘ durch den australischen Regisseur P.J. Hogan kommt ohne Schnörkel als klassische kindgerechte Abenteuergeschichte daher, in der sich Peter hartnäckig weigert, erwachsen zu werden, Wendy die Ersatzmutter für die verlorenen Jungs abgibt und Pans fieser Widersacher Käpt‘n Hook vom ‚tickenden‘ Krokodil verfolgt wird. Dabei verbreitet der Film viel Retrocharme mit rosa Wattewölkchen und ist durchaus mit Fantasie und Schwung in Szene gesetzt. Störend wirken sich allenfalls die beiden jugendlichen Pin-Ups in den Hauptrollen aus.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL / Cinemaxx auch Originalfassung ohne Untertitel

Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann

Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) City

Die purpurnen Flüsse 2 - Die Engel der Apokalypse Frankreich 2004, R: Olivier Dahan, D: Jean Reno, Benoît Magimel

„Unheimliches geht vor in Elsass-Lothringen. Ein selbst ernannter Jesus irrt durch die Straßen und deliriert von der Apokalypse: Die meisten seiner Apostel seien den Häschern des Bösen bereits zum Opfer gefallen. Tatsächlich ergeben die nachfolgenden Ermittlungen eine merkwürdige Mordserie nach biblischen Motiven. Oliver Dahans Sequel funktioniert hervorragend, durch seine erfrischende Selbstironie sogar weit besser als der Vorgänger von Mathieu Kassovitz. Neben der detailreich inszenierten, aus Polizei-, Samurai-, Mittelalter- und Märchenfilm grob vernähten Story glänzt der Film durch seine Subtexte.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

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Rot und Blau Deutschland 2003, R: Rudolf Thome, D: Hannelore Elsner, Serpil Turhan

„‚Rot und Blau‘ erzählt von einer erfolgreichen Architektin, deren beschaulich-bürgerliches Leben in Turbulenzen gerät, als sie unversehens mit ihrer Tochter aus erster Ehe konfrontiert wird und sich ihrer Vergangenheit stellen muss. Regisseur Rudolf Thome entwirrt die Beziehungen mit leichter Hand und inszeniert das Treffen der Generationen als beschwingte Sommerkomödie, die Lust auf die Großfamilie macht - nur wenn er den Blick wie ein frisch Verliebter von seinem weiblichen Star nicht abwenden mag, hängt der Film durch.“ (Der Spiegel) Cinema

Die Rückkehr Russland 2003, R: Andrej Swjaginzew, D: Wladimir Garin, Iwan Dobronrawow

„Preisgekröntes Drama, das auf den ersten Blick eine Familiengeschichte erzählt: Als ein Vater nach zwölfjähriger Abwesenheit zurückkehrt, verharren seine beiden Söhne ihm gegenüber in Erwartung und Demut, aber auch in Ablehnung und Hass. Der Tod des strengen Mannes erweist sich weniger als Moment der Befreiung denn als Start in eine ungewisse Zukunft. Das klar strukturierte, in atmosphärischen Landschaften angesiedelte Kammerspiel kann auch als Parabel gelesen werden, deren Bezüge zur russischen Historie des 20. Jahrhunderts auf der Hand liegen.“ (filmdienst) Schauburg

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Der Schmetterling - Le Papillon Frankreich 2003, R: Philippe Muyl, D: Michel Serrault, Claire Bouanich

„Ein eigenbrötlerischer Alter, der Schmetterlinge den Menschen vorzieht, wird von einem kleinen Mädchen wieder zu Liebe und Mitgefühl erzogen. Dieses moderne Märchen lebt von dem wunderbar knorrigen Michel Serrault und dem hinreißenden, sehr selbstbewussten kleinen Mädchen Claire Bouanich. Es ist ein Märchen für Stadtmenschen jeden Alters, besonders natürlich für kleine Mädchen und ihre hoffentlich etwas wunderlichen Großväter. Denn was kann man sich als Kind mehr wünschen, als einen Großvater, durch den man eine geheimnisvolle Welt entdecken kann.“ (br-online) Atlantis, Gondel

Schultze Gets The Blues Deutschland 2003, R: Michael Schorr, D: Horst Krause, Harald Warmbrunn

„Die Geschichte vom Frührentner Schultze aus der ostdeutschen Bergbau-Provinz, der in den Sümpfen von Louisiana ein kurzes Glück findet, erinnert in ihrer Lakonie mitunter an Kaurismäki. Der deutsche Regisseur Michael Schorr hat an realen Schauplätzen in Sachsen-Anhalt gedreht und horcht tief in die ostdeutsche Provinz hinein. Wenngleich seine kunstvoll bebilderte Fiktion mit Hang zum Hyperrealismus sich zeitweilig in Monotonie zu verlieren droht, so erweitert ‚Schultze Gets the Blues‘ den derzeit am gesteigerten deutschen Krisenbewusstsein orientierten Film um eine subtile Tonart.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Casablanca OL

Scooby Doo 2: Die Monster sind los USA 2004, R: Raja Gosnell, D: Freddie Prinze jr. Sarah Michelle Gellar

„Sequel zur Live-Animations-Variante der Cartoonserie, in der die Mitglieder von Mystery, Inc. die Bösewichte ihrer früheren Abenteuer vertreiben müssen. Die erste Leinwandversion von ‚Scooby Doo‘ wurde ein großer Erfolg insbesondere bei jugendlichen Fans. Das Sequel gibt sich nun große Mühe, noch einmal nachzuladen. Insbesondere an den Figuren wurden gefeilt, womit sich ‚Scooby Doo 2‘ deutlicher von der Cartoonserie, auf der der Geisterjäger-Spaß beruht, absetzt.“ (Blickpunkt:Film) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Skagerrak Sören Kragh-Jacobsen, D: Iben Hjejle, Bronagh Gallagher / Originalfassung mit Untertiteln

„Ohne ein wirkliches Ziel vor Augen reisen zwei Freundinnen nach Schottland. Nach einer betrunkenen Nacht stehen beide ohne einen Cent da, bis Marie Sophie überredet, einen Job als Leihmutter anzunehmen. Einige Zeit später befindet sich Sophie allein und hochschwanger auf der Flucht vor den zukünftigen Eltern ihres ungeborenen Kindes. Auf Lone Scherfigs ‚Wilbur Wants To Kill Himself‘ lässt der dänische Regisseur Sören Kragh-Jacobsen eine weitere dramatische, sehr tiefgründige und ein wenig märchenhafte dänisch-britische Koproduktion folgen - auch in diesem Fall mit einem glaubwürdig agierenden sympathischen Ensemble.“ (Blickpunkt:Film) Atlantis

Standing in the Shadow of Motown USA 2002, R: Paul Justman / Originalfassung mit Untertiteln

“Detroit, 1959: Berry Gordy jr. engagiert die besten Musiker der Blues- und Jazz-Szene für die Produktionen seiner neu gegründeten Plattenfirma. Über 14 Jahre sind diese ,Funk Brothers‘ die Seele des legendären Labels Motown. Am Ende ihrer Karriere haben sie mehr Hits eingespielt, als Elvis, die Beatles und die Rolling Stones zusammen - bleiben aber immer ungenannte Größen im Schatten von Stars wie Diana Ross, The Supremes, The Temptations, Little Stevie Wonder, Marvin Gaye und anderen. Dieser Salut an die buchstäblich unbesungenen Studiohelden von Motown ist so gut, weil es einer dieser ganz seltenen Dokumentarfilme ist, der Informationen mit mitreißendem Entertainment verbindet.“ (New York Times) Kino 46

Starsky & Hutch USA 2004, R: Todd Phillips, D: Ben Stiller, Owen Wilson

„Farbenfrohe Verfilmung der Fernsehserie ‚Starsky und Hutch‘, in der die beiden Titelhelden einen Drogenbaron des Mordes überführen. Der solide konstruierte Krimi-Plot und die detailverliebte 1970er-Jahre-Ausstattung trösten über einige Albernheiten hinweg, sodass der Film insgesamt passabel unterhält.“ (filmdienst) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

T

Taking Lives - Für Dein Leben würde er töten USA/Australien/Kanada 2003, R: D.J. Caruso, D:Angelina Jolie, Ethan Hawke

Eine Stunde lang verspricht dies, ein raffiniert konstruierter Thriller mit einer unheilvollen, beängstigend intensiven Grundstimmung zu werden. Der Film über die Jagd nach einem Serienmörder, der jeweils die Identität der von ihm Getöteten annimmt, wirkt lange wie aus einem Guss: Die Leistungen der Schauspieler, die Kameraarbeit, die Drehorte, der Schnitt, das Licht, die längst nicht mehr minimalistische Musik von Philip Glass - alles fügt sich nahezu perfekt zusammen. Man verzeiht da auch gerne, dass schon in der Titelsequenz die Anleihen bei David Finchers Se7en überdeutlich sind. Aber dann kommt es zu einem merkwürdigen Bruch: Mit einer Autoverfolgungsjagd scheint der ganze Film plötzlich das Genre zu wechseln, die Effekte werden brachialer, die subtilen Feinheiten verschwinden und ‚Taking Lives‘ verwandelt sich zunehmend in ein Starvehikel für Angelica Jolie in der Rolle der Superpolizistin. Es bleibt dennoch ein solider, gut gezimmerter Thriller, eher einem gerade herrschenden Stil folgend als stilbildend - nicht mehr, aber auch nicht weniger. (hip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL

Tatsächlich ... Liebe Großbritannien 2003, R: Richard Curtis, D: Hugh Grant, Chiwetel Ejiofor / Originalfassung ohne Untertitel

“Vorweihnachtszeit in London. Love is all around, sagt dieser Film mit zuckersüßer Stimme, Liebe ist überall. Und so gibt es circa elf süße und bittersüße Hauptliebesgeschichten und fünf Nebenliebesgeschichten. Dazu kommen circa 19 Haupt- und vermutlich ein Dutzend Nebendarsteller. Einiges davon ist bekömmlich, anderes bringt vor lauter Überzuckerung den Gallensaft in Bewegung. Eine Überdosis Liebe, die einen klebrigen Geschmack hinterlässt.“ (tip) City

Ten Minutes Older - The Cello Deutschland/USA/Frankreich/Spanien2002, R: Bernardo Bertolucci, Mike Figgis, Jiri Menzel, István Szabó, Claire Denis, Volker Schlöndorff, Michael Radford, Jean-Luc Godard, D: Valeria Bruni Tedeschi, Irm Hermann / Originalfassung mit Untertiteln

„Episodenfilm von acht namhaften Regisseuren über das Thema Zeit, zusammengefasst zu einer Art Fortsetzung von ‚Ten Minutes Older - The Trumpet‘, mit dem er zeitgleich entstanden ist. Die Themen reichen vom Totschlag über Sozialkritik, Philosophie-Lektionen bis zu filmischen Lebensbildern, formal von klassischen Kurzspielfilmen bis zu teils herausragenden Experimentalfilmen. Zwischen den einzelnen Episoden beobachtet ein neunter Kurzfilm die Farb- und Formveränderungen von Wasser als eine Art Metapher für den Fluss der Zeit und der Gedanken.“ (Filmdienst)Kino 46

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax

U

...und dann kam Polly USA 2004, R: John Hamburg, D: Ben Stiller, Jennifer Aniston

„Spießiger Versicherungsvertreter gerät über Umwege an eine heiße Salsa-Braut mit eigenem Köpfchen. Die Umwege sind in diesem Fall jene typischen Harhar-Situationen, die sich Drehbuchautoren aus den Rippen schneiden, wenn sie sich für Scherzkekse halten. (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

Unter der Sonne der Toskana USA/Italien 2003, R: Audrey Wells, D: Diane Lane, Sandra Oh

„Nachdem ihr Mann sie verlassen hat, flieht eine 40-jährige amerikanische Schriftstellerin in die Toskana. Dort bringt sie nicht nur ihr seelisches Gleichgewicht wieder ins Lot, sondern findet nach geraumer Zeit passend zum Traumhaus auf einem Hügel auch einen neuen Lebenspartner. Hölzern inszeniertes Liebesdrama, das mit Postkartenklischees und abgestandenen Lebensweisheiten hausiert und dessen nur skizzenhaft entwickelte Charaktere kein echtes Interesse aufkommen lassen.“ (filmdienst) Cinemaxx, Wall OL

V

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

4 Freunde und 4 Pfoten Deutschland 2003, R: Gabrielle Heberling, D: Alexander Gaul, Martha Reckers

“Tierisch pfiffig: Mit Hund und Verstand lehren vier kleine Detektive einem Erbschleicher das Fürchten.Ohne erhobenen Zeigefinger verknüpft Regisseurin Gabrielle Heberling in ihrem Kinodebüt ernsthafte Themen wie Toleranz und Freundschaft mit kindgerechter Action.“ (Cinema) City

W

Der Wandel (Przemiany) Polen 2003, R: Lukasz Barczyk, D: Maja Ostaszewska, Maria Maj / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Nachts dringt Adrian in das Landhaus ein, in das ihn seine Freundin Wanda eingeladen hat, um ihn der Familie vorzustellen. Aber er ist kein angenehmer zukünftiger Schwiegersohn, denn er spricht offen die schwelenden Familienkonflikte an, die er als Außenstehender klar erkennt. Adrian wird zum Katalysator des Zerfalls.“ (Kommunalkino)Kino 46

Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Cinemaxx OL, Casablanca OL

Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl

“An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16-jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ,Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) City

Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene

„Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein Stück magischen Realismus‘, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen.“ (Cinema) City

Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess

„Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx

Wir Kinder aus Bullerbü Schweden 1986, R: Lasse Hallström, D: Linda Bergström, Anna Sahlin

“In nostalgisch-utopischer Verklärung wird nach dem bekannten Kinderbuch von Astrid Lindgren die heile Dorfwelt der 20er Jahre beschworen.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

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2001 - Odyssee im Weltraum USA 1968, R: Stanley Kubrick, D: Keir Dullea

Endlich mal wieder auf großer Leinwand: Der SF-Film, ohne den es „Star Wars“, „Krampfstern Galactica“ etc. gar nicht geben würde. Und der sie immer noch locker übertrifft. Die berauschenden Psychedelia-Effekte von Douglas Trumbull knallen jedenfalls besser als die aufgeblasenen Feuerwerks-Explosionen in den Fiction-Filmen neuerer Bauart. Reingehen! (taz) Kino 46

Zwerg Nase Russland 2003, R: Ilya Maximov

„Zur Durchführung ihrer heimtückischen Pläne braucht die böse Hexe die Hilfe des gutmütigen Schustersohnes Jakob. Als Jakob sich weigert, stiehlt die Hexe ihm sieben Jahre seines Lebens und verwandelt ihn in einen hässlichen Zwerg. Im Stil klassischer Disney-Filme gezeichneter russischer Märchenfilm (nach Wilhelm Hauff), perfekt gemacht, einfallsreich und kindgerecht.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Cinespace