Post-Tarifstreit beigelegt

Konfliktparteien einigten sich auf Erhöhung der Löhne um drei Prozent über zwei Jahre. Streik damit abgewendet

MÜNSTER dpa ■ Der über zehn Tage von Warnstreiks begleitete Tarifstreit bei der Deutschen Post ist nach einem 24-stündigen Verhandlungsmarathon beigelegt. Damit ist auch der von der Gewerkschaft Ver.di angekündigte massive Streik vom Tisch. Die rund 160.000 Arbeiter und Angestellten der Post erhalten von November 2004 an eine Einkommenserhöhung um 2,7 Prozent, von November 2005 an um weitere 2,3 Prozent, sagte der Verhandlungsführer der Deutschen Post AG, Walter Scheurle, gestern nach der dritten Verhandlungsrunde. Für Juli und September 2004 wurden Einmalzahlungen von je 65 Euro vereinbart. Der Tarifvertrag habe eine Laufzeit von zwei Jahren und gelte von Mai 2004 an.

„Wir haben unser Ziel erreicht. Das Volumen ist vernünftig und wirtschaftlich vertretbar“, kommentierte Scheurle das Ergebnis. Ziel sei es auch gewesen, eine Lösung am Verhandlungstisch zu erreichen. Bis Ende April 2006 herrsche nun „Ruhe an der Tariffront“. Über die gesamte Laufzeit habe die Erhöhung ein Gesamtvolumen von drei Prozent, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Rolf Büttner. „Wir sind sehr zufrieden. Das ist heute auch ein guter Tag für die Postler.“ Ursprünglich hatte die Gewerkschaft vier Prozent mehr Geld verlangt. Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen sei für eine mögliche Urabstimmung vom 8. bis 11. Juni bereits alles vorbereitet gewesen, so eine Ver.di-Sprecherin. Vor zehn Jahren gab es den bisher letzten Streik bei der Post. Die Aktie der Post stieg bis zum Nachmittag um 2,46 Prozent auf 16,64 Euro.