China: UN-Besuch verschoben

SCHANGHAI ap ■ China hat einen Besuch des UN-Beauftragten gegen Folter erneut verschoben. Theo van Boven hatte ursprünglich geplant, noch in diesem Monat nach China zu reisen, um dort Berichten über Folter in den Gefängnissen nachzugehen. Der Besuch sei jedoch auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr verschoben worden, erklärte van Boven gestern. Die Behörden hätten als Grund für den Aufschub darauf verwiesen, dass mehrere Ämter, Abteilungen und Provinzen auf die Gespräche vorbereitet werden müssten. Die Vereinten Nationen versuchen seit fast zehn Jahren, einen Besuch des Menschenrechtsexperten in China zu ermöglichen. Peking hatte van Boven im letzten November erstmals eingeladen. Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die Einladung als ein Manöver, um internationale Kritik zu dämpfen.