Kongo, Ruanda: Krieg droht

BERLIN taz ■ Ein Krieg zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda rückt näher. Wie die taz aus gut informierten Kreisen aus dem Kongo erfuhr, bringt die Regierung von Präsident Joseph Kabila seit mehreren Tagen große Mengen zusätzlicher und gut bewaffneter Truppen im Osten des Landes in Stellung. Sie landen vor allem in Uvira an der Grenze zu Burundi und Bukavu an der Grenze zu Ruanda. Kongo wirft seinerseits Ruanda vor, Truppen an der gemeinsamen Grenze zusammengezogen zu haben. Ruanda weist dies zurück, hält aber seit dem 6. Juni die Grenze zum Kongo geschlossen und äußerte „Verständnis“ für die Rebellen, gegen die Kongos Regierung in der Region um Bukavu kämpft. Als Folge der Kämpfe flohen nach UN-Angaben 22.000 Zivilisten, hauptsächlich Banyamulenge, nach Burundi. Simbabwes Regierung wies unterdessen darauf hin, dass Regierungen der SADC (Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika) einander militärischen Beistand leisten können. Kongo ist SADC-Mitglied. D.J.