Hickel warnt vor Hartz

Bremer Wirtschaftswissenschaftler hält die Reform für eine autoritäre Gegenreform

Bremen epd ■ Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel hat die geplante Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe scharf kritisiert. Das vierte Hartz-Gesetz sei der Türöffner in den Niedriglohnbereich und in eine Angstökonomie, warnte Hickel am Montagabend im Bremer „Forum Kirche“. Es bedeute für Langzeitarbeitslose den Absturz in die Armut. Neue Jobs würden dadurch nicht geschaffen.

„Hartz IV ist in jeder Hinsicht eine Katastrophe für die Ökonomie“, sagte Hickel. Wer künftig als qualifizierter Arbeitnehmer länger als ein Jahr erwerbslos sei und Arbeitslosengeld II beziehen müsse, werde gezwungen, nahezu jeden Job anzunehmen. Das Modell sei eine autoritäre Gegenreform, die berufliche Qualifikationen vernichte und der Konjunktur schade, so Hickel.