die organisation

Die Hilfsorganisation Cap Anamur wurde 1979 vom Journalisten Rupert Neudeck gegründet, um vietnamesischen Bootsflüchtlingen zu helfen. Finanziert mit zahlreichen Spenden rettete damals ein umgebauter Frachter, die erste „Cap Anamur“, im südchinesischen Meer nach Angaben der Organisation insgesamt 10.375 boat people vor dem Ertrinken.Dabei handelte es um um vietnamesische Flüchtlinge, die zu tausenden auf überladenen, altersschwachen Booten übers südchinesische Meer in die Freiheit entkommen wollten und häufig Opfer von Stürmen oder Piratenüberfällen wurden. Auch damals zeigte sich die Hilfsorganisation schon streitlustig und erkämpfte für tausende Gerettete einen Zufluchtsort in der Bundesrepublik.Es folgten Einsätze der inzwischen in Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte umbenannten Organisation rund um den Globus: Somalia, Uganda, Äthiopien, Sudan, Eritrea, dann Afghanistan, Vietnam und Nordkorea. Dabei ging es zuletzt längst nicht mehr um die Rettung von Bootsflüchtlingen. In Bosnien, im Kosovo und in Mazedonien kümmerten sich Ärzte und Krankenschwestern der Organisation um die Opfer des Bürgerkrieges. Techniker bauten Ambulanzen und Schulen. Hilfsgüter und Baumaterial wurden verteilt. Die Ärzte und Pfleger, Baufachleute und Logistiker arbeiten dabei zum Einheitslohn von 1.100 Euro brutto – mindestens sechs Monate lang.

Erst in diesem Jahr nahm die Hilfsorganisation ein neues Rettungsschiff in Betrieb, einen umgebauten Container-Frachter, der natürlich auch den Namen „Cap Anamur“ erhielt. Es diente zunächst vor allem dazu, Hilfsprojekte in Küstenländern mit technischer Ausrüstung und Hilfsgütern zu versorgen. Auf ihrer jüngsten Fahrt nahm die „Cap Anamur“ dann im Mittelmeer 37 afrikanische Bootsflüchtlinge an Bord. Eine Aktion, die wieder an die Anfänge der Organisation erinnert. AP