Übergriff von rechts

In der Schönhauser Allee wurde ein 24-Jähriger attackiert, nachdem er ein NPD-Flugblatt demonstrativ wegwarf

Ein 24-jähriger Mann ist am Samstagmittag in der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg von einem vermutlich rechtsextremen Kreisen nahe stehenden Mann attackiert worden. Wie die Polizei mitteilte, griff ein 33-Jähriger aus Kreuzberg den jungen Mann an. Diesem war zuvor beim Vorbeigehen an einem Informationsstand der NPD ein Flugblatt in die Hand gegeben worden, das er sofort wegwarf. Daraufhin lief der 33-Jährige ihm hinterher, würgte ihn und riss ihn zu Boden.

Polizisten, die sich in der Nähe befanden, griffen sofort ein und nahmen den Täter vorübergehend fest. Der Mann, der bereits einschlägig bekannt ist, hatte außerdem Gegenstände mit Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen bei sich. Er erhält eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung und der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole.

Der 24-jährige, der angegriffen wurde, trug an seiner Kleidung Anstecker, auf denen ein Davidstern abgebildet war. Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, wurde er bei dem Angriff leicht verletzt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Kennern des Milieus fällt bereits seit geraumer Zeit auf, dass sich Aktivitäten der rechtsextreme Szene in Pankow häuften und sich die Rechtsextremen immer mehr an die Öffentlichkeit wagten. So tauchten vermehrt Aufkleber und Flugblätter mit Naziparolen und ausländerfeindlichen Sprüchen im Bezirk auf. Beobachtet wird zudem, dass sich der Aktionsradius, in dem rechtsextremes Material auftauche, immer mehr auch in die Mitte Berlins ausbreite.

DDP, DPA, TAZ