Ein neuer Verlag für das „Kursbuch“ (1)
: Der Piper Verlag

Rowohlt schmeißt das „Kursbuch“ raus, die Kulturzeitschrift sucht einen neuen Verlag. Die taz sucht mit und zeigt mögliche neue Verbindungen auf. Kandidat heute: der Piper Verlag.

Der Piper Verlag? Warum eigentlich nicht der Piper Verlag! Schließlich scheffelt das Münchner Verlagshaus gerade mit kritischen Diskursen viel Geld: Hier erscheint Michael Moore, dessen Übersetzungsrechte man sich nicht anders als Lizenz zum Gelddrucken vorstellen kann. Mit Reflexion haben diese Bücher zwar wenig zu tun. Aber die könnte dann ja im Kursbuch stattfinden. So stünde die Verbindung Piper/Kursbuch für eine einleuchtende Querfinanzierung. Michael M. geißelt George W. und finanziert gesellschaftliche Reflexionen im Alten Europa gleich mit. Das gibt Imagepunkte! Was nach der US-Präsidentenwahl geschieht, muss man allerdings abwarten.

Weiterer Vorteil für den Verlag: Ständig auf Suche nach jungen Autoren, hätte er – nachdem das Open Mike nicht mehr recht funktioniert – das Kursbuch als Rekrutierungsfeld. Fürs Kursbuch gäbe es aber einen Nachteil: Die Herausgeber dürften sich wohl nicht mehr so abschätzig über den Moore-Boom äußern wie neulich in der SZ. Diese Kröte müsste man schlucken. taz