Arbeitslosigkeit bleibt auf Rekordniveau

Noch nie seit der Wiedervereinigung waren im Juli so viele Menschen ohne Arbeit. Grund ist Mangel an Lehrstellen

BERLIN taz/dpa ■ Seit der Wiedervereinigung waren in einem Juli noch nie so viele Menschen in Deutschland arbeitslos. Die Bundesagentur für Arbeit zählte letzten Monat 4.359.934 Arbeitslose, gut 5.600 mehr als im Juli 1997 und 126.500 mehr als im Juni dieses Jahres: der höchste Anstieg seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Im Vorjahresvergleich ergab sich eine Plus von 6.700.

Und dabei hilft noch die Statistik. Denn die Teilnehmer an Trainingsmaßnahmen werden seit Jahresbeginn nicht mehr mitgezählt. Andernfalls hätte sich im Vergleich zum Vorjahr bundesweit eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 82.500 ergeben. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,3 Punkte auf 10,5 Prozent.

Viele Kommunen hätten im Vorgriff auf das Arbeitslosengeld II bereits jetzt Sozialhilfeempfänger bei den Arbeitsagenturen gemeldet, begründete die Bundesagentur für Arbeit diesen Anstieg. Außerdem habe eine große Zahl von Jugendlichen nach dem Ende ihrer Ausbildung noch keine Stelle gefunden. Rechnerisch fehlten bundesweit 162.400 Plätze. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag zog dennoch eine positive Zwischenbilanz. Seit Jahresbeginn seien 13.400 neue Betriebe für die Ausbildung gewonnen worden. STEP

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