Anti-Hartz-Demos gehen leicht zurück

Trotz der Auftritte von Gregor Gysi bleibt die Zahl der Montagsdemonstranten unter dem Niveau der Vorwoche

BERLIN/FRANKFURT taz/afp ■ An den jüngsten Montagsdemonstrationen gegen die Hartz-Reformen haben nach Angaben der Veranstalter etwas weniger Menschen teilgenommen als in der Vorwoche. Bundesweit wurden 120.000 Demonstranten registriert, wie ein Sprecher des globalisierungskritischen Netzwerks Attac gestern in Frankfurt am Main sagte. Damit sei der Trend „leicht rückläufig“ gewesen. Viele Gegner der Reformen hätten bereits die für den 2. Oktober geplante zentrale Kundgebung in Berlin im Blick, hieß es.

Die größte Demonstration fand wieder in Leipzig statt, wo nach Veranstalterangaben rund 25.000 Menschen demonstrierten. In Berlin, wo laut Veranstalter 15.000 Menschen marschierten, kam es bei der Abschlusskundgebung vor der SPD-Zentrale zu kleineren Rangeleien.

Bei einem Gespräch zwischen der DGB-Spitze mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) beharrten die Gewerkschaften unterdessen auf Korrekturen an der Hartz-IV-Reform, die „eine Gefahr für das ökonomische und gesellschaftliche Gleichgewicht“ darstelle. Im taz-Interview trat auch der frühere DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Templin für eine Verschiebung des Reformpakets ein. Es gelte, die Alternativen zum Sozialabbau zu prüfen.

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