Fischer will mehr Macht

Außenminister für UN-Reform und mehr deutschen Einfluss. Rat repräsentiere nicht die Welt von heute

NEW YORK dpa ■ Als Konsequenz aus dem Irakkrieg und neuen Terrorgefahren hat sich Bundesaußenminister Joschka Fischer für eine tief greifende UN-Reform und mehr weltpolitischen Einfluss Deutschlands stark gemacht. Vor der 59. UN-Vollversammlung in New York forderte Fischer gestern eine Erweiterung des Sicherheitsrats und warb dabei erneut um einen ständigen Sitz für Deutschland.

„Wie Brasilien, Indien und Japan ist auch Deutschland bereit, die Verantwortung zu übernehmen, die mit einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat verbunden ist“, sagte der Außenminister.

Fischer forderte zudem eine weitgehende Reform der UN und des Weltsicherheitsrates. Es sei „höchste Zeit“, den Weltsicherheitsrat aus derzeit 5 ständigen und 10 rotierenden Mitgliedern „an die neue Weltlage anzupassen“, sagte Fischer. Alle Regionen des Südens müssten vertreten sein und auch Staaten, die einen „bedeutenden Beitrag zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ leisteten.

Kompetenzen von UN-Unterorganisationen müssten gebündelt, andere Bereiche wie die Umweltorganisation und der Wirtschafts- und Sozialrat (Ecosoc) aufgewertet werden.

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