Kinder arbeiten für Bayer

Der Chemiekonzern steht unter Verdacht, in Indien Minderjährige auszubeuten

KÖLN taz/dpa ■ Zulieferer des Bayer-Konzerns sollen nach Aussage von Umwelt- und Hilfsorganisationen auf indischen Baumwollfeldern Kinder ausbeuten. Im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh müssten zur Zeit 1.500 Kinder unter 15 Jahren bei der Produktion von Baumwollsaatgut für die Bayer-Tochter Bayer Crop Science arbeiten, teilten Germanwatch und andere Organisationen am Montag in Köln mit. Mindestens drei Kinder sollen an Pestizid-Vergiftung gestorben sein. Bayer wies die Vorwürfe zurück: Für die indische Bayer-Tochter Pro Agro arbeiteten direkt keine Kinder. Pro Agro stellt das Saatgut nicht selbst her, sondern lässt es von Vertragsbauern anbauen. Eventuell dort arbeitende Kinder seien nicht bei Pro Agro, sondern bei den Bauern angestellt. Diese verpflichten sich nach Bayer-Angaben aber, keine Kinder auszubeuten. Es sei nicht geplant, die Felder zukünftig von eigenen Arbeitern beackern zu lassen.