Billiglohnland HafenCity

Mindestens zwei Bauprojekte in der HafenCity werden nach einem Bericht des „Hamburg Journals“ im 3. Fernsehprogramm des NDR offenbar durch Arbeiter errichtet, die zu illegalen Dumpinglöhnen beschäftigt werden. Beim Bau des Hochhauses für eine Versicherungsfirma und eines Parkhauses der Hamburger Hafen- und Lagerhaus AG (HHLA) würden rumänische und polnische Bauarbeiter zu Stundenlöhnen von drei bis vier Euro beschäftigt. Damit würden die vorgeschriebenen Mindestlöhne von zehn bis zwölf Euro deutlich unterschritten, berichtete der Sender gestern Abend. „Offiziell wird in diesen Fällen immer erklärt, dass die Arbeiter zwölf Euro verdienen“, sagt Olaf Schulze, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft BauAgrarUmwelt in Hamburg. Tatsächlich würden jedoch nur drei bis vier Euro ausbezahlt. Die „etwa 50“ Betroffenen arbeiteten pro Woche bis zu 60 Stunden und wohnten auch auf den Baustellen, so Schulze. HHLA-Pressesprecherin Stefanie Winter erklärte auf Nachfrage der taz, das Parkhaus werde von einem Generalunternehmer errichtet. Dieser und dessen Subunternehmer seien per Vertragsklausel „verpflichtet, Tariflöhne zu zahlen“. Die HHLA werde diesen Fall, so Winter, „umgehend prüfen“. lno/smv