Zänkische Schreiber

Neue Runde im Verbandsklüngel: Umstrittener Chef des Berliner Journalistenverbands im Amt bestätigt

Der Streit beim Berliner Journalistenverband hält an. Am Samstag wurde bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der umstrittene Vorsitzende des Berliner Journalistenverbandes (DJV), Alexander Kulpok, wiedergewählt. Von 353 gültigen Stimmen erhielt Kulpok 292. Auf seinen Gegenkandidaten, den RBB-Hörfunkjournalisten Christoph Reinhardt, entfielen gerade mal 51 Stimmen.

Die Neuwahl war notwendig geworden, nachdem das Landgericht Berlin die im Juni erfolgte Vorstandswahl aus formalen Gründen für ungültig erklärt hatte. Die Debatten während der Versammlung zeigten erneut die Zerrissenheit des Verbandes. Kulpok wies Vorwürfe als absurd zurück, rechts stehenden Gruppen nahe zu stehen. Den Beschluss des Gesamt-DJV, die Landesverbände Berlin und Brandenburg auszuschließen, nannte er abwegig. Der von seinen Gegnern gewünschte Aderlass sei nicht eingetreten. Aus dem Landesverband seien von 3.800 Mitgliedern nur 500 zum neu gegründeten Konkurrenzverband übergetreten, der vom Gesamt-DJV unterstützt wird. Kulpok-Kritiker bezweifelten, dass der Vorsitzende zur Versöhnung beitragen könne. Reinhardt sagte, für ein Friedensangebot sei Kulpok der falsche Mann. DPA, TAZ