Seevögelbestände schrumpfen

Tourismus stört die Küstenvögel

Vogelkundler registrieren einen deutlichen Rückgang bei See- und Küstenvögeln. „Durch den zunehmenden Tourismus und andere Nutzung der Küste tritt der Mensch in Lebensraumkonkurrenz zu den Vögeln“, warnte Klaus-Dieter Feige, Vorsitzender der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern, am Rande des See- und Küstenvogelkolloquiums in Rostock letztes Wochenende. Er sprach sich für ein Netz von Schutzzonen aus, die nur unter Auflagen genutzt werden dürften. Besonders katastrophal sei die Entwicklung bei Seeschwalben und einigen Schnepfenarten wie Säbelschnäbler und Goldregenpfeifer. „Die Tiere finden oft nicht mehr genug Nahrung. Dadurch werden sie manchmal sogar zu schwach zum Eierlegen“, sagte Feige. Der Säbelschnäbler sei ohne erheblichen Schutz vom Aussterben bedroht, beim Goldregenpfeifer sei fraglich, ob er überhaupt noch zu retten sei. Ende November erscheine die neue Rote Liste der bedrohten Vogelarten.

Feige sprach sich für ein vernünftiges Nebeneinander von Natur und Mensch aus. „Manchmal ist es sogar notwendig, dass der Mensch in die Natur eingreift, um sie zu pflegen.“ Bei manchen Vogelarten wiederum haben sich die Bestände laut Feige erfreulich entwickelt: „Bei den Seeadlern gab es in diesem Jahr erstmals mehr als 200 Brutpaare.  DPA