AIDS – DIE FAKTEN

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind derzeit weltweit 39,4 Millionen Menschen mit dem Humanen Immunschwäche-Virus (HIV) infiziert oder bereits an Aids erkrankt. Über drei Millionen Menschen sind in diesem Jahr an der Immunschwäche gestorben. Weltweit haben sich 4,9 Millionen Menschen neu infiziert, das sind 100.000 mehr als 2003.

Seit Beginn der Aids-Epidemie in den 1980er Jahren sind nach Schätzungen des UN-Aidsbekämpfungsprogramms Unaids mehr als 20 Millionen Menschen an HIV gestorben. Für die kommenden zwanzig Jahre befürchtet Unaids 70 Millionen Aidstote. Die mit Abstand am schlimmsten betroffene Region bleibt Afrika südlich der Sahara: Dort leben mit 25,4 Millionen HIV-Infizierten zwei Drittel aller Betroffenen.

Dort hat das Virus mittlerweile auch fatale Folgen für die Demokratie. Laut einem aktuellen Bericht des in Pretoria ansässigen Institute for Democracy wurden in Südafrika zwischen 1999 und 2003 1,5 von 20 Millionen Wählern von der Wählerliste gestrichen. Die meisten von ihnen sind an HIV/Aids gestorben. Hinzu kommt, dass immer öfter Nachwahlen nötig werden, weil auch die gewählten Volksvertreter sterben. In Südafrika musste 2001 79-mal nachgewählt werden, 2003 83-mal. Bis Mai 2004 haben bereits 60 Nachwahlen stattgefunden.

Selbstverständlich sei nicht in allen Fällen HIV/Aids der Grund für einen zweiten Urnengang, so der Bericht. Allerdings lege der Blick auf die fatalen Folgen der Immunschwäche eine bedeutende Rolle der Krankheit nahe: „Der entscheidende Punkt ist, dass Nachwahlen, aus welchem Grund auch immer sie nötig sind, mit gewaltigen politischen und finanziellen Kosten einhergehen.“ KNA/IPS