unter tage
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Sie haben die Handeule verlegt, die Schwedenbombe verputzt und stehen jetzt in abgesägten Hosen da? Außerdem verstehen Sie nur Bahnhof? Dann werfen Sie einen Blick in das soeben von der Universität Duisburg-Essen vorgelegte „Variantenwörterbuch des Deutschen“. Das Team um Linguistik-Professor Ulrich Ammon hat in dem einzigartigen Wälzer rund 50.000 national oder regional gefärbte Ausdrücke zusammengetragen. Zum Beispiel jene Handeule, die besser bekannt ist als Handfeger. Oder die Schwedenbombe alias Schokokuss. Und wenn ihnen gerade jemand die Hosen absägt, sollten Sie sich schnellstens wehren: dann werden Sie nämlich gerade bloßgestellt.

Und wenn Sie sich in ihren abgesägten Hosen fotogen ablichten lassen, dann können Sie mit den Bildern gleich an die Öffentlichkeit gehen. Fürs Fotografie-Projekt „Die heimatlose Galerie“ von Andrey Swietek und Jakub Winiarski im Rahmen der Essener Lichtwochen werden nämlich noch Fotos gesucht. Jeder kann mitmachen, egal ob StudentIn, Amateur oder Profi. Die Bilder werden in der kommenden Woche im Kunsthaus Essen gehängt und bleiben dort nach der Eröffnung eine ganze Woche lang. Die beiden bekannten polnischen Fotografen entwickelten die Idee der temporären Galerie bereits vor einigen Jahren. 2002 fand das Projekt zum ersten Mal in Warschau statt. Danach in Berlin, London und Australien. Jetzt organisieren sie die aktuelle Präsentation in der kommenden Kulturhauptstadt Europas, die für das Ruhrgebiet die Fackel trägt.

Duisburger strömen heute Abend in ihre Kulturzentrale. Tafelspitzen heißt die Benefizveranstaltung im HundertMeister, mit der die Duisburger Tafel – eine Obdachlosenhilfe, unterstützt werden soll. Ab 20.00 Uhr geben sich ohne Gage und mit viel Engagement lokale Künstlergrößen die Ehre. Die Eintrittsgelder, alle Spenden, alle Sponsorengelder, sowie der Umsatz fließen direkt in die (fast) leere Kasse der Obdachlosenhilfe. Auch die Mitarbeiter verzichten alle an diesem Abend auf ihren Lohn.

Das Warten hat ein Ende. Der Ort des unschuldigen Lachens – der Geierabend – wird wieder mit Leben gefüllt. Am 28. Dezember feiert das neue Programm „Am Pott kommt keiner vorbei“ in Dortmund Premiere. Stimmungsprüfer Ernst Hubert Schmöll berichtet von einem Ort, den vor ihm noch kein Mensch gesehen hat und die 2 vonne Südkurve machen sich wieder zentnerschwere Gedanken. Nach 4 Jahren auch das große Comeback der Gewerkschaftsgruppe Kruckel-Ost, die sich auf Mitgliederfang befindet. Gesucht wird auch 2005 wieder eine Person, Einrichtung oder Behörde, die sich „besondere“ Verdienste erworben hat ums Ruhrgebiet. Verliehen wird der ungeliebte Pannekopp des Jahres, der allerdings der schwerste Karnevalsorden der Welt ist.

Auch wenn es momentan mit Denkmalschützern um den Status als Weltkulturerbe ein paar Rangeleien gibt, die Kokerei Zollverein in Essen startet heute in die dritte Eislaufsaison. Schlittschuhläufer können wieder vor der grandiosen Kulisse der Koksöfen, in denen einst bei über 1000 Grad Kohle zu Koks gegart wurde, ihre ambitionierten Bahnen ziehen. Die 150 m lange und 12 m breite Kunsteisbahn soll wieder die Winterattraktion des Weltkulturerbes Zollverein sein und Tausende von Besuchern aus der Region anlocken.

Wer lieber im Sauerland seine Bretter abnutzt, der kann sich Mittwoch anschließend in der Konzerthalle Olsberg wieder aufwärmen. Die alten H-Blockx rocken sich momentan durch die Provinz. Mit einer Mischung aus alten Klassikern und neuen Songs.