Atomkommission ohne Grauf

FREIBURG taz ■ Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat den Atomexperten Eberhard Grauf zum Jahresende aus der Reaktorsicherheitskommission (RSK) verbannt. Wie das Ministerium mitteilte, wurde der ehemalige Sicherheitschef des Atomkraftwerks Neckarwestheim nicht erneut in das 13-köpfige Expertengremium berufen. Die Personalie war in der Energiewirtschaft, in der Politik, wie unter Kritikern der Atomkraft mit großer Spannung erwartet worden. Grauf war von der EnBW im Sommer entlassen worden, nachdem er die Sicherheitspraxis im Reaktor Neckarwestheim heftigst kritisiert hatte. Anfangs hatte der Bundesumweltminister sich noch hinter den ausgewiesenen Reaktorexperten gestellt. Doch in den vergangenen Wochen verstärkten sich die Hinweise, dass auch Trittin von seinem Berater abrückt. Kritiker sehen nun in dem Rauswurf des Experten aus der Kommission eine Gefälligkeit des Bundesumweltministers gegenüber der EnBW. BJA

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