Auftrag von jenseits der Sterne

Ob nun das Grauen in der Tat berechtigt ist, oder die Bush-Antrittsrede richtigerweise mit „Bush droht mit Freiheit“ überschrieben wird, das ganze Szenario ist bizarr und macht schlicht sprachlos. Da sagt der neu gewählte und vereidigte US-Präsident, der so genannte mächtigste Mann der Welt sinngemäß: „Wir erhalten unseren Auftrag von jenseits der Sterne, um der ganzen Welt Frieden und Freiheit zu bringen“, und offenkundig ist er davon auch tief überzeugt.

Wenn ich Herrn Bush zuhöre, nicht nur bei seiner Antrittsrede, muss ich mich immer fragen, von welch einer Welt spricht er denn da. So schön das alles wäre, was er da verkündet oder besser: was er predigt, verglichen mit seinen bisherigen Taten, stellt er die Welt auf den Kopf. Die Menschen weltweit und auch die Hälfte der US-Bürger selbst können nur hoffen, dass der Kelch der nächsten Bush-Jahre, ohne zu viel weiteren Schaden anzurichten, vorübergehen mag. Gott sei Dank sind die USA eine tief gefestigte Demokratie, die letztlich auch einem George Bush widerstehen wird.

KLAUS ZINNER, Bochum