Von Mutter zu Mutter

Von der Kunst des Stillens und ihrer Notwendigkeit: Die Findorfferin Iris Rose engagiert sich im Rahmen der „La Leche“-Liga als ehrenamtliche Stillberaterin. Nicht nur, um Allergien vorzubeugen

Der Mensch ist ein Säugetier, daher ist das Stillen des Nachwuchses nur natürlich. Muttermilch ist – das wurde inzwischen mehrfach wissenschaftlich untersucht – in den ersten Lebensmonaten die beste Nahrung für einen Säugling. Sie stärkt beispielsweise das Immunsystem, beugt Allergien vor und vieles mehr. Doch in den vergangenen Jahrzehnten griffen die deutschen Mütter lieber zu Fläschchen und Milchpulver. Die Babynahrungsmittel-Industrie hatte sie fest im Griff. Vor einigen Jahren hat allerdings auf Initiative von Forschern und Medizinern ein Umdenken in der Bundesrepublik eingesetzt. Mittlerweile bildete sich sogar eine „Nationale Stillkommission des Robert-Koch-Instituts“, die die Bundesregierung berät und Richtlinien herausgibt, die der Förderung des Stillens dienen. Die Kommission beschäftigt sich im Übrigen auch mit Fragen zur Umsetzung eines Werbegesetzes zur Säuglingsnahrung.

Die Bremer Finanzwirtin Iris Rose will es besser machen als vorangegangene Generationen. Sie unterstützt als aktives Mitglied die weltweit agierende La Leche Liga, die seit über 40 Jahren in fast 80 Ländern – überwiegend Industrienationen – für das Stillen wirbt. Eine bekannte Schirmfrau dieser international anerkannten Fachorganisation ist etwa die Moderatorin und Journalistin Eva Hermann.

Iris Rose hatte sich vor sechs Jahren von der La Leche Liga zur offiziellen „Stillberaterin“ ausbilden lassen. Ein ehrenamtlicher Job unter der Voraussetzung, dass Frauen, die ihn ausüben, selbst schon mindestens neun Monate gestillt haben. Nur so können sie ihre Erfahrungen an andere Mütter weitergeben. Denn das ist das Ziel: Aufklärung, Hilfestellung, Ermutigung und Austausch für Mütter, die ihr Kind stillen oder stillen möchten. Die Stillberaterin organisiert monatliche Treffen (in der Martin-Luther-Gemeinde) oder bietet im Mutter- Kind-Haus Bethanien (Hemmstraße 156) Informationsabende beispielsweise für werdende Eltern an.

„Stillen hat nicht nur etwas mit gesunder Ernährung zu tun.“, betont Iris Rose, „Die Mutter-Kind-Bindung ist dann einfach am intensivsten, das Baby fühlt sich geborgen.“ Und das sei für das Kind genauso wichtig wie die Muttermilch. Die Findorffer Stillberaterin, die vor acht Wochen ihr drittes Kind entbunden hat, bietet auch kostenlose Telefonberatung. dab

Kontakt: (0421) 37 98 373