Rat gedenkt Kriegsende

KÖLN taz ■ Gestern hat der Rat der Stadt des Kriegsendes in Köln am 6. März vor 60 Jahren gedacht. Dabei würdigten die Ratsfraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP sowie die Gruppen von PDS und KBB in einer gemeinsamen Erklärung den 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung von nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und Krieg“. Die Politiker reagierten damit auf einen Ratsantrag der rechtsextremen Gruppierung „Pro Köln“, in dem von einem „sinnlosen Bombenkrieg“ die Rede ist, und der 8. Mai mit den „Schrecken“ und dem „Leid der Bevölkerung“ gleichsetzt wird, „den die Rote Armee von Ostpreußen bis nach Berlin zu verantworten hat“.

Dagegen schlossen sich die übrigen Ratsfraktionen in ihrem Protest der Rede von Altbundespräsident Richard von Weizsäcker an, der am 8. Mai 1985 vor dem Deutschen Bundestag gemahnt hatte, „den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933“ zu trennen. „Wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Kriege führte“, hatte Weizsäcker damals erklärt. IFA