Fremd im eigenen Land

Gentleman und The Far East Band treten, begleitet von Backgroundsängerin Mamadee, in der Sporthalle auf

Seit 2002 ist Mamadee nun bei Gentleman und seiner Far East Band als Backgroundsängerin dabei – und schafft es trotzdem, an ihren eigenen Projekten zu arbeiten. Im Februar hat sie zum Beispiel ihre erste EP und Single unter dem Titel Lass los veröffentlicht. Damit präsentierte Mamadee bei dem von Stefan Raab organisierten „Bundesvision Song Contest“ das Land Nordrhein-Westfalen.

Seit 1999 lebt die in Zwickau geborene Tochter eines aus Sierra Leone stammenden Vaters und einer deutschen Mutter in Köln. Als Afrodeutsche hat sie viele rassistische Übergriffe erlebt. Kein Wunder also, dass sie im Sommer 2001 Kontakt zu dem Projekt Sisters Keepers aufnahm. Zuvor hatten sich afrodeutsche Musiker als Brothers Keepers zusammengetan und die Single Adriano (Letzte Warnung) veröffentlicht. Darauf erhoben sie die Stimme gegen die wachsende Zahl von rassistischen Überfällen auf Schwarze, die in dem Mord an Alberto Adriano in Dessau gipfelten.

Ende 2001 folgten die afrodeutschen Schwestern und veröffentlichten „Liebe und Verstand“ und „Sisters“, zwei Songs mit klaren antirassistischen Statements. Inzwischen haben sich die Frauen als „Sisters e.V.“ organisiert, gehen unter dem Titel „Afrodeutsch – fremd im eigenen Land?“ in Schulen, führen HipHop-Workshops durch und produzieren ihr erstes eigenes Album.

Mamadee singt dazu und ist im Vorstand aktiv. Neben ihrer ersten Maxi-Single und den Auftritten mit Gentleman war Mamadee auch mit anderen Künstlern zu hören, unter anderem auf den Alben von Seeed, Mellow Mark oder dem Turtle Bay Country Club. Dirk Seifert

So, 3. 4., 20 Uhr, Sporthalle, Krochmannstr. 5