Kölner Forscher: Schutz gegen Aids

KÖLN dpa ■ Knapp drei Monate nach dem Auftauchen eines extrem aggressiven neuartigen Aidsvirus in New York besteht für Deutschland nach Experten-Ansicht derzeit keine direkte Gefahr. „Wir wissen nicht, ob sich diese sehr resistente und gefährliche Variante ausbreiten kann, aber im Moment spricht nichts dafür“, sagte der Leiter der Klinischen Infektiologie an der Kölner Universität, Professor Gerd Fätkenheuer. Angesichts eines abnehmenden Schutzverhaltens betonte er: „Die Aids-Gefahr ist generell nicht gebannt.“

2004 wurden in Deutschland rund 2.000 Neuinfektionen registriert, 700 Menschen starben an Aids. Prävention bleibt für Fätkenheuer daher der entscheidende Punkt. „Das gilt auch für bereits Infizierte, bei denen ohne Schutz noch weitere Infektionen hinzukommen können.“ Die Herkunft des im Februar in New York bei einem Mann entdeckten „Super-Aidsvirus“ sei noch unbekannt. Das Virus sei extrem gefährlich, da es nur vier Monate nach der Infektion zur Aidserkrankung geführt hatte. Zudem sei es hoch resistent. „Es ist noch unklar, ob es bei diesen beiden Faktoren einen kausalen Zusammenhang gibt oder ob wir es mit einem Zufall zu tun haben“, sagte Fätkenheuer. Bisher sei noch niemand identifiziert worden, der sich ebenfalls mit dem Virus angesteckt habe.