OECD will Wasserkraft fördern

Kritiker warnen: Große Kraftwerke bringen ökologische und soziale Probleme mit sich

BONN ips ■ Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat vorläufig entschieden, die Rückzahlungsfrist für Kredite zur Finanzierung von Wasserkraftprojekten von 8[1]/2 auf 15 Jahre zu verlängern. Der Beschluss ist umstritten und wird von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) scharf kritisiert. Sie befürchten, dass dadurch vornehmlich der Bau weiterer großer, sozial und ökologisch schädlicher Staudämme gefördert wird. Bislang räumt die OECD, der 30 Industrienationen angehören, lediglich beim Bau von Atomkraftwerken eine bis zu 15-jährige Rückzahlung von Krediten ein. NGOs verlangen, dass die Empfehlungen der Weltkommission für Staudämme berücksichtigt werden.

NGOs setzen sich für günstigere Kreditbedingungen für Projekte ein, die der Gewinnung erneuerbarer Energie dienen. Wasserkraftprojekte sollten nicht dazu gehören. „Die großen Kraftwerke verursachen schwere ökologische und soziale Probleme wie die erzwungene Umsiedlung von 40 bis 80 Millionen Menschen“, so Bob Thomson von der NGO „Campaign on Export Credit Agencies“. Überdies stoßen große Hydrokraftwerke, besonders diejenigen, die große tropische Wasserreservoirs nutzen, mehr Treibhausgase aus als vergleichbare Wärmekraftwerke.