FRANZÖSISCHE ATOMTESTS

Insgesamt 210 Tests hat Frankreich durchgeführt, um seine Force de Frappe zu testen. Davon die ersten 17 in der algerischen Wüste. Nachdem in Reggane eine Explosion außer Kontrolle geriet – der einzige offiziell zugegebene Unfall in der Atomtestgeschichte des Landes – und Algerien seine Unabhängigkeit erkämpft hatte, siedelte Paris ans andere Ende der Welt um – nach Französisch-Polynesien. Ab 1966 fanden die Atomtests auf einem der beiden Atolle Mururoa und Fangataufa statt – bis 1996. Staatspräsident François Mitterrand verhängte zwar zwischenzeitlich ein Testmoratorium, sein Nachfolger Jacques Chirac erklärte aber gleich nach dem Amtsantritt 1995, noch sechs weitere Bomben würden getestet. Nach weltweiten Protesten ist Frankreich inzwischen zu Laborsimulationen übergegangen.Noch 1966, nach den ersten Tests, hatte de Gaulle den Tahitianern noch versprochen, die Inseln „im ursprünglichen Zustand“ zurückzugeben. 1996 jedoch, nach der letzten Testserie, sagte Chirac, das französische Militär bleibe langfristig auf den Atollen. Er versprach jedoch eine jährliche finanzielle Entschädigung von 150 Millionen Euro. Dabei ist es bis heute geblieben. DORA