Letzte Chance

Yorck 59: Runder Tisch nach Rathaus-Besetzung. Ergebnis: Liegenschaftsfonds soll neue Angebote machen

Die BewohnerInnen des linken Hausprojekts in der Yorckstraße 59 hegen noch Hoffnung: Sechs Tage vor der angekündigten Räumung ist es den BewohnerInnen und ihren UnterstützerInnen gestern gelungen, nach einer eintägigen Besetzung des Kreuzberger Rathauses (die taz berichtete) einen runden Tisch zu erzwingen.

Am Montagnachmittag hatten nach Angaben des Projekts insgesamt 150 UnterstützerInnen das Bezirksrathaus besetzt und Senat, Bezirksverwaltung und Abgeordnete aufgefordert, sich erneut für eine politische Lösung für das Hausprojekt einzusetzen. Zu dem runden Tisch kam es gestern dann auch. Daran beteiligten sich die Abgeordneten Steffen Zillich (PDS), Jochen Esser (Bündnis 90/Die Grünen) und Stefan Zackenfels (SPD), VertreterInnen von Senat sowie die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Cornelia Reinauer (PDS).

Die Anwesenden einigten sich nach dem einstündigen Gespräch darauf, dass der städtische Liegenschaftsfonds den BewohnerInnen neue Ersatzangebote zum Kauf anbietet. Die bisherigen Angebote hatten sich zuvor allesamt als „faktisch nicht möglich“ erwiesen, wie Steffen Zillich bestätigte. Entweder seien sie bereits vergeben gewesen oder so renovierungsbedürftig, dass ein Umzug den BewohnerInnen nicht zuzumuten war. Nun sollen ihnen binnen 48 Stunden neue Angebote unterbreitet werden.

Zudem wurde bei dem runden Tisch vereinbart, dass sich die Politiker erneut um Verhandlungen mit dem Hauseigentümer Marc Walter bemühen wollen. Walter hatte in den vergangenen Monaten jegliche Verhandlungen abgelehnt. FELIX LEE