Hochwasser in Grenzen

Sachsen prognostiziert, wo es neue Fluten geben könnte. Vorsorgen sollen die Bürger

DRESDEN taz ■ Die meisten haben die Hochwasserkatastrophe vom August 2002 verdrängt. Immerhin arbeiten aber die zuständigen Behörden an einer Verbesserung des Hochwasserschutzes. So stellte Sachsens Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) gestern in Dresden 545 Gefahrenkarten entlang der Elbe und anderer Flüsse vor – mit drei Gefahrenstufen und einer roten Linie für die Grenzen eines Extremhochwassers. Diese Karten haben lediglich empfehlenden Charakter, wo Bürger und Gemeinden nun Vorsorge treffen sollten.

Tillich: „Wir können so großzügige Hilfe wie 2002 im Ernstfall kaum noch mal erwarten.“ Deshalb müssten sich Bürger selbst schützen und versichern. Rechtlich wirksam bleibt nach wie vor nur die Ausweisung der 353 Überschwemmungsgebiete, in denen nicht mehr neu gebaut werden darf. Sachsen hat sie wenige Monate nach der Flut in einem Gesetz verankert, der Bund zog auf der Basis eines hundertjährigen Hochwassers nach.

„In den engen Erzgebirgstälern können wir die strengen Schutzkriterien vor einem hundertjährigen Hochwasser nicht erfüllen“, sagt Tillich nun. Die neuen sächsischen Gefahrenkarten weichen denn auch von den Vorgaben des Bundes ab. Grundsäztlich sind sie Teil der 26,5 Mio. Euro teuren regionalen Hochwasserschutzkonzepte und sollen alle fünf Jahre aktualisiert werden. MICHAEL BARTSCH