Mächtig vermessen

Freispruch im ersten Wasserturm-Prozess

Das erste Gerichtsverfahren wegen der Proteste gegen das umstrittene Wasserturmprojekt endete mit einem Freispruch. Dem 39-jährigen Angeklagten hatte die Staatsanwaltschaft Sachbeschädigung vorgeworfen. Er soll im Januar im Schanzenpark ein Vermessungsgerät auf der Baustelle umgestürzt und so funktionsuntüchtig gemacht haben.

Zunächst hatten die Ermittlungsbehörden einen Schaden von 5.000 Euro behauptet. Die Polizei hatte den Vorfall zudem als Beleg für die Gewaltbereitschaft der Hotelgegner angeführt. Vor Gericht konnten aber die zwei einzigen Belastungszeugen den Grund für das Umfallen des Gerätes nicht nennen: Es sei „schon zu dunkel“ gewesen. Nach diesen Aussagen schloss der Amtsrichter die Beweisaufnahme und verzichtete auf weitere Zeugen. Verteidiger Marc Meyer kritisierte die Ermittlungsbehörden: Offenbar habe der Staatsschutz einseitig gegen den Beschuldigten ermittelt. AB