Rekord bei Biodiesel

Absatz ist im vergangenen Jahr um 45 Prozent gestiegen. Speditionen sind die größten Kunden. EU-Vorgabe erreicht

BERLIN ap ■ Biodiesel hat offenbar bereits vor der jüngsten Benzinpreissteigerung den Durchbruch am Markt geschafft: Der Absatz in Deutschland erreichte 2004 mit 1,2 Millionen Tonnen einen neuen Höchststand. Die Nachfrage stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent. Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) erklärte gestern in Berlin, er gehe davon aus, dass der Trend anhalte.

Positive Impulse gehen nach VDB-Einschätzung nicht nur vom Ölpreis, sondern vor allem von den gesetzlichen Rahmenbedingungen aus. Die steuerliche Begünstigung mache Biodiesel nicht nur in Reinform, sondern auch als Beimischung zu fossilem Kraftstoff zunehmend interessant. Mehrere große Mineralölkonzerne wie BP, Shell und Total hätten im vergangenen Jahr begonnen, ihrem Kraftstoff im Rahmen der europäischen Dieselnorm bis zu 5 Prozent Biodiesel beizumischen.

Im Jahr 2005 flössen voraussichtlich bereits 40 Prozent des Angebots in die Beimischungen, erklärte der Verband. Wichtigster Absatzmarkt bleibe aber auch weiterhin die Reinform. Hauptabnehmer des alternativen Kraftstoffs seien die Flottenbetreiber im Speditionsgewerbe, die rund 45 Prozent nachfragten.

Mittlerweile biete fast jede achte Tankstelle Biodiesel an. Bundesweit gebe es über 1.900 Bezugsorte. Auch die Landwirtschaft habe die Vorteile des Alternativkraftstoffs erkannt. Zusätzlicher Schub komme von europäischer Seite, erklärte der VDB. Die EU-Förderrichtlinie gebe für Biokraftstoffe bis Jahresende 2005 einen Anteil von 2 Prozent am Gesamtkraftstoffmarkt vor. Dieser Richtwert werde in Deutschland bereits heute allein durch die Vermarktung von Biodiesel erreicht.

Das Angebot an Ökokraftstoffen wird durch Bioethanol für Ottomotoren komplettiert. Bioethanol kann Benzin und Superkraftstoffe ergänzen und wird aus Getreide oder Zuckerrüben hergestellt. Grundlage für Biodiesel in Deutschland ist Rapsöl.