Der Ölpreis bleibt Topthema

Der hohe Ölpreis beschäftigt die Börsen weiterhin: Weil viele Anleger ihre Gewinne abschöpften, sank er gestern zwar wieder knapp unter die Grenze von 60 US-Dollar und notierte nachmittags bei 59,30 Dollar. Doch Händler rechneten nur mit einer kurzen Erholungspause. Einer der Gründe ist, dass viele Marktteilnehmer befürchten, dass der neue iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad versuchen könnte, ausländische Ölkonzerne aus dem Land zu drängen. Zudem sei möglich, dass der Iran künftig weniger Öl an die USA liefern wolle. Gleichzeitig werden die Raffinerie-Kapazitäten knapp – besonders in den USA, wo die letzte Raffinerie Anfang der 70er-Jahre errichtet wurde. Die Amerikaner geben sich dennoch gelassen. US-Finanzminister John Snow rechnet damit, dass die Wirtschaft dort weiter kräftig wächst. Die Agentur Bloomberg prognostiziert eine Rate von 3,4 Prozent für das Gesamtjahr. Der Markt werde sich an die hohen Ölpreise anpassen, sagte Snow. So werde der Verkauf schwerer Geländewagen sicher zurückgehen. Auch in Deutschland scheint der Ölpreis nicht wirklich zu schockieren: Gestern zog der Verband der Autoindustrie eine zufriedene Zwischenbilanz: Im April und Mai sind die Zulassungszahlen für Neuwagen stark gestiegen. UH