Crash gelungen: „Deep Impact“ trifft Kometen

„Kosmisches Feuerwerk“ der Nasa verläuft nach Plan und liefert grandiose Bilder. Auswertung kann Jahre dauern

PASADENA rtr/dpa ■ Erstmals in der Geschichte ist ein von Menschen gemachtes Geschoss in einen Kometen eingeschlagen. Das kühlschrankgroße Projektil der US-Raumsonde „Deep Impact“ traf gestern pünktlich um 7.52 Uhr mit einer Geschwindigkeit von 37.000 Stundenkilometern auf den Himmelskörper Tempel 1, der halb so groß ist wie der New Yorker Stadtteil Manhattan, und schlug einen riesigen Krater.

Bilder der Raumsonde, die nach dem Aufprall weiter funktionierte, zeigen eine umfangreiche helle Wolke aus hoch katapultiertem Staub und Gestein über dem Kometen. Mitarbeiter der US-Weltraumbehörde Nasa jubelten. „Wir haben genau dort getroffen, wo wir wollten“, sagte Don Yeomans vom Nasa Jet Propulsion Laboratory.

Die Forscher erhoffen sich von dem 333 Milliarden US-Dollar teuren Projekt neue Erkenntnisse über den Aufbau von Kometen und letztlich auch darüber, wie das Leben auf die Erde kam. Dabei soll ihnen vor allem die Analyse des nach oben geschleuderten Kometengesteins helfen, das sich bei der Entstehung des Sonnensystems vor Milliarden von Jahren gebildet hat. „Ich denke, wir haben schon jetzt ein ganz anderes Verständnis unseres Sonnensystems“, sagte der Direktor des Nasa-Labors, Charles Elachi.

„Deep Impact“ war bereits Anfang des Jahres gestartet. Am Sonntagmorgen hatte die Sonde dann das kupferverstärkte Geschoss auf den Weg gebracht, das sein Ziel in den Stunden vor dem Aufprall dreimal neu anvisieren musste. Steuerungsversuche von der Bodenstation aus wären aufgrund der Zeitverzögerung von mehr als sieben Minuten zwischen Erde und Sonde nicht mehr möglich gewesen.

Neben „Deep Impact“ lieferte auch die europäische Raumsonde „Rosetta“ erste Daten der Kollision zur Erde. Die komplette Auswertung der Expedition wird noch Jahre dauern.