in sachen lafontaine-beschimpfung: wahrheit hilft brandenburger spd
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Die Brandenburger SPD glaubt sich im Ton vergriffen zu haben. Wie der Vorsitzende der Brandenburger Sozialdemokraten, Klaus Ness, gestern in Potsdam mitteilte, werde weder sein Landesverband noch er selbst weiter die Bezeichnung „Hassprediger“ für Oskar Lafontaine verwenden. Zuvor hatte es scharfe Kritik vor allem aus Reihen der Partei Die Linke.PDS an der Ness’schen Wortwahl gehagelt. Ness hatte am vergangenen Freitag in einem öffentlichen Brief das Wort „Hassprediger“ auf Lafontaine gemünzt. Nun allerdings steckt die SPD in einem Dilemma: Wie Lafontaine beschimpfen, ohne die berühmte Gürtellinie zu verletzen und gleichzeitig genug Schmackes hinter den Schlägen zu haben? Da hilft die Wahrheit als versierte Politikerbeschimpferin gern aus und verleiht ihre drei Schimpfworte des Jahres. Auf dass es in den Schlammschlachten des Wahlkampfs nur so spritzt und dampft: Oskar Lafontaine sollte künftig nur noch als „Mautpreller“ oder „Spargelfälscher“ oder „Koranschänder“ beschimpft werden. Denn mit Hilfe der Wahrheit kann selbst eine Partei wie die SPD Wahlen gewinnen.