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Die Verleihung des Deutschen Filmpreises wird in das Frühjahr vorverlegt. Statt wie bislang im Sommer werden die Lola-Trophäen künftig Ende April/Anfang Mai vergeben, sagte der Vorstandschef der Deutschen Filmakademie, Stefan Arndt, gestern in Berlin. Ziel der Vorverlegung ans „Ende der traditionellen Kinohochsaison“ sei, dass viele der prämierten Filme dann noch im Kino liefen und die Auszeichnung so einen größeren Marketingeffekt habe.

Der deutsche Film habe gegen den „Fernseh-Terror“ immer noch einen schweren Stand, sagte Arndt. Die Lola trage als „deutscher Oscar“ dazu bei, das positive Image der einheimischen Filmproduktion zu stärken. Der Plan zur Vorverlegung sei mit Kulturstaatsministerin Christina Weiss abgestimmt.

„Die Terminierung nach der Münchener Filmwoche und der Berlinale und kurz vor den Filmfestspielen in Cannes erweitert die Möglichkeiten der deutschen Kinobranche, den Deutschen Filmpreis für die Vermarktung ihrer Filme zu nutzen“, erklärte Arndt. Darüber hinaus sei das Anmeldeverfahren für kleinere Produktionen verbessert worden, um noch mehr Filmen die Teilnahme zu ermöglichen.

Das achte internationale Symposium für jiddische Studien in Deutschland hat gestern in Trier begonnen. Der bis Mittwoch dauernde Kongress sei der weltweit größte für diese Sprache, sagte der Trierer Jiddistik-Professor Simon Neuberg dem epd. Es hätten sich dreißig Wissenschaftler aus dem In- und Ausland sowie mehr als hundert Teilnehmer angemeldet. Die Vorträge zu sprachwissenschaftlichen, kulturgeschichtlichen und literarischen Themen werden auf Deutsch und Jiddisch gehalten. Die Hochschule veranstaltet das Symposium im jährlichen Wechsel mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Jiddisch ist eine klassische Diaspora-Sprache, eine Sprache ohne dazugehöriges Territorium. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde Jiddisch von etwa elf Millionen Menschen, vorwiegend in Osteuropa, gesprochen. Heute ist es nur noch in den ultraorthodoxen Gemeinden von Jerusalem, Antwerpen und New York Familien-, Alltags- und religiöse Sprache.