unterm strich
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Da stimmt was nicht in der deutschen Kinolandschaft! Die Multiplex-Kinos steuern nämlich wegen ausbleibender Kinogänger nach Einschätzung des Fachblatts Blickpunkt Film auf den Abgrund zu. Die Ketten erlebten derzeit ihre schwierigste Lage seit Einführung des Fernsehens, berichtet das Blatt in seiner aktuellen Ausgabe. Der September sei mit 42 Prozent weniger Kinobesuchern einer der schlechtesten Kinomonate in der Geschichte der Kinoketten gewesen. Die Zeitschrift bezieht sich auf Zahlen des Marktforschungsinstituts Nielsen EDI (München), wonach die Multiplexe im dritten Quartal 2005 einen Rückgang beim Kinokartenverkauf um 27 Prozent erlebt hätten. Nielsen EDI erhebt täglich die Besucherzahlen aller deutschen Multiplex-Ketten. Den durchschnittlich acht bis zwölf Jahre alten Kinos stünden außerdem hohe Renovierungskosten für die Erneuerung ihrer Ausstattung ins Haus. „Angesichts der katastrophalen Umsatzentwicklung der letzten Jahre eine schier unlösbare Aufgabe“, resümiert Blickpunkt Film. Tja, da ist guter Rat teuer, sagte unsere Oma immer …

Der Nachfolger von Peter Zumthor als Architekt für das neue Dokumentationszentrum der Berliner Stiftung Topographie des Terrors soll Ende Januar 2006 feststehen. Aus 300 Entwürfen seien 23 für die zweite Phase des Wettbewerbs ausgewählt worden, sagte Stiftungsdirektor Andreas Nachama gestern. „Das läuft innerhalb der Zeitplanung.“ Der Bund und das Land Berlin hatten sich 2004 aus Kostengründen von dem Schweizer Zumthor und dessen 38 Millionen Euro teurem Entwurf getrennt. Die bereits von Zumthor gebauten Treppentürme wurden abgerissen. Am provisorischen Bauzaun auf dem Gelände öffnet an diesem Dienstag unterdessen eine Sonderausstellung „Der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess“. Damit soll an den 60. Jahrestag des Verfahrens erinnert werden, das am 18. Oktober 1945 in Berlin begann, wie Kuratorin Claudia Steur sagte. Erstmals waren dabei Kriegsverbrecher von einem internationalen Gerichtshof zur Rechenschaft gezogen worden. Auf der Anklagebank saßen Nazi-Größen wie Hermann Göring, Albert Speer, Wilhelm Keitel und Karl Dönitz.