Medienticker

Silvio Berlusconi (69), italienischer Ministerpräsident und Klischee-Medienmogul, hat schwere Vorwürfe gegen den staatlichen Fernsehsender RAI erhoben. Besonders Komiker würden ihn und seine Mitte-rechts-Regierung dort „systematisch angreifen“, klagt er in einem neuen Buch, das in Auszügen vorab am Montag in den italienischen Medien veröffentlicht wurde. „Sie brauchen nur RAI zu sehen, dann werden Sie feststellen, dass es dort jeden Tag Sticheleien gegen den Regierungschef gibt“, erklärte Berlusconi weiter. Während einer populären Unterhaltungssendung bei RAI Uno hatte Sänger Adriano Celentano den Ministerpräsidenten und Medienunternehmer vergangene Woche beschuldigt, die Pressefreiheit des Landes zu bedrohen. Berlusconi, dem wiederholt ein „Interessenkonflikt“ vorgeworfen wurde, hatte im April diesen Jahres den Verkauf von fast 17 Prozent seiner umstrittenen 51-prozentigen Beteiligung am Medienkonzern Mediaset angekündigt. Dem Konzern gehören drei private italienische Fernsehsender. (dpa)

Katharina Saalfrank (33), RTL-Super-Nanny, hat für ihre Sendung den „Preis der beleidigten Zuschauer“ erhalten. „Ausgezeichnet wird jährlich die herausragende Unverschämtheit eines Jahres“, erklärte der Augustus Hofmann Verlag, der zum 16. Mal die Zuschauer dazu aufgerufen hatte, das größte Ärgernis zu wählen. Die Wahl fiel auf „Die Super Nanny“ mit der Kritik: „Kinder werden in äußerst problematischen Extremsituationen vorgeführt und in zum Teil inszenierten Szenen ‚verheizt‘.“ RTL bediene einen Voyeurismus, und die Sendung verletze die Würde von Kindern. Wie wunderbar unpassend, was just morgen um 20.15 Uhr auf RTL läuft. Nämlich „Der große Super-Nanny-Test“. (AP)

Park Avenue, Gesellschaftshochglanzschnickschnackmagazin von Gruner + Jahr, erscheint ab heute monatlich. Nach einer Einführungsausgabe im Juni kommt das Heft nun regelmäßig zum Preis von 6 Euro, die Startauflage liegt bei 180.000 Exemplaren. Chefredakteur Alexander von Schönburg porträtiert in der aktuellen Ausgabe seine Schwester Gloria von Thurn und Taxis. Jetzt könnte man Witze über Adel und Inzest machen. Oder es lassen. (taz)