Abschiebung nach Kabul erregt Wut

Aus Protest gegen die Inhaftierung einer Afghanin zur Abschiebung haben sich gestern rund 80 Menschen vor dem Strafjustizgebäude am Sievekingsplatz versammelt. Auf Transparenten und Schildern forderten sie ein Bleiberecht für hier lebende Flüchtlinge. Am Morgen hatte das Gericht dem Antrag der Ausländerbehörde, die Afghanin in Haft zu nehmen, stattgegeben. Die Frau sollte schon am Mittwoch mit ihrem Mann nach Kabul ausgeflogen werden, war jedoch nach einem Kollaps allein hierbehalten worden (taz berichtete). Die Behörde will sie nun nächste Woche ausfliegen lassen. Sie wäre die erste Frau, die der Senat in das kriegszerstörte Land abschiebt. Vor allem die Trennung des Paares stieß bei Flüchtlingsinitiativen auf heftige Kritik. Sie sei ein weiterer Beleg für den „menschenverachtenden Abschiebealltag“ in der Stadt, hieß es auf einem Flugblatt. wei/Foto: H. Scholz