Kanadierin leitet Transparency

BERLIN epd/taz ■ Die 66-jährige Frankokanadierin Huguette Labelle steht künftig an der Spitze der Antikorruptionsorganisation Transparency International. Die Kanzlerin der Universität Ottawa, die sich bereits in mehreren Umwelt- und Entwicklungseinrichtungen engagierte, wurde bei der Jahresversammlung in Berlin in das Amt der internationalen Direktorin gewählt. Das teilte Transparency gestern mit. Labelle tritt damit für drei Jahre die Nachfolge des Deutschen Peter Eigen an. Der 67-jährige frühere Weltbank-Manager hatte die weltweiten Aktivitäten von Transparency seit der Gründung vor zwölf Jahren geleitet. Ihre Erkenntnisse fasst die Organisation in einem Korruptionsindex zusammen. In der diesjährigen Rangliste belegte Deutschland Platz 16 unter 158 Staaten. Grund waren die vielen Korruptionsfälle in DAX-Unternehmen. Transparency forderte die Bundesregierung auf, ein Zentralregister für Korruptionsdelikte anzulegen – und dort gelistete Firmen von öffentlichen Ausschreibungen auszuschließen.