Nazis in Halbe mit Verspätung

Auf dem Soldatenfriedhof in Halbe kehrt keine Ruhe ein. Auch Tage nach dem gescheiterten Aufmarsch von rund 1.600 Neonazis versuchen Rechtsextremisten, Kränze und Blumengebinde auf dem Soldatenfriedhof abzulegen. Der Polizei gelang es am Montag, etwa 30 Neonazis, die Fackeln in der Hand trugen, den Zugang zum Waldfriedhof zu verwehren. Wie sich herausstellte, waren es Berliner Neonazis aus dem Spektrum der verbotenen Kameradschaft Baso. Gegen die 16- bis 24-Jährigen wird nun wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht ermittelt. Am Samstag hatten rund 1.600 Neonazis versucht, zum Soldatenfriedhof zu marschieren, um dort der deutschen Gefallenen der letzten Kesselschlacht des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. 2.200 Gegendemonstranten verhinderten den Aufmarsch. Andrea Nienhuisen vom Mobilen Beratungsteam Tolerantes Brandenburg zeigte sich nicht überrascht. Auch 2004 hätte es noch Tage nach dem großen Neonazi-Aufmarsch Kranzniederlegungen mit „fragwürdigen“ Schleifenaufschriften gegeben. Mehrere Streifenwagen werden auch in den kommenden Tagen den Friedhof bewachen, so die Polizei im nahen Lübben. FLEE