berlin und der bund
: Lehren aus dem Bahn-Debakel

Markige Worte hat der Regierende Bürgermeister zum geplanten Umzug der Bahn-Zentrale ja gefunden. Nur, was nützt der Ruf nach der neuen Kanzlerin, wenn Angela Merkel in die Mehdorn-Pläne eingeweiht war?

Kommentar von UWE RADA

Die jüngsten Aufregungen jedenfalls verweisen neben dem wirtschaftlichen und Imageschaden für Berlin auf die Gretchenfrage der nächsten Jahre: Wie organisiert Berlin seine Interessen in der neuen Bundesregierung? Wer ist der Ansprechpartner des Senates? Wie kann Wowereit in Zukunft vermeiden, als Letzter von Entscheidungen dieser Reichweite zu erfahren?

Bislang war es Senatssprecher Donnermeyer, der für diese Dinge zuständig war. Von Gerhard Schröder als Aufpasser nach Berlin geschickt, war er immer auch Berliner Bote, wenn es um die Landesinteressen ging. Das reicht nun nicht mehr. Für den Senat ist es deshalb wichtig, auf die Ostschiene zu setzen. Denn die hat mit Wolfgang Tiefensee eine bessere Lobby als bisher. Und unter den Ostministerpräsidenten sind – Gott sei Dank – auch welche von der CDU.