ILO: Jeder zweite Beschäftigte arm

GENF epd ■ Die Hälfte aller Beschäftigten weltweit lebt nach einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Armut. Viele Arbeitnehmer verdienten zu wenig Geld, um sich und ihre Familien aus der Armut zu befreien, erklärte ILO-Generaldirektor Juan Somavia gestern in Genf. Daran habe auch die Globalisierung nichts geändert. Die Bereitstellung ausreichend vergüteter Arbeitsplätze habe keine Priorität für die Politiker, kritisierte Somavia. Er forderte die Regierungen auf, eine angemessene Bezahlung in den Mittelpunkt ihrer Wirtschafts- und Sozialpolitik zu rücken. Insgesamt verdienen den Angaben der ILO zufolge rund 1,4 Milliarden Arbeitnehmer weniger als zwei US-Dollar am Tag für sich und ihre Familien. Zwei Dollar gelten international als die Armutsgrenze.